An der Sportkletter-WM in Innsbruck schafften fünf Schweizer Nachwuchs-Athletinnen und Athleten den Sprung ins Finale und zeigten gute Leistungen. Die Medaillen blieben aber leider aus. Dennoch kehrt die junge Schweizer Delegation reich an Erfahrungen in die Schweiz zurück. Insgesamt kämpften über 1000 junge Sportkletterer während der letzten zwei Wochen um die WM-Titel im Lead, Bouldern und Speed sowie in der Kombination im neuen olympischen Format.
Es sollte nicht die erfolgreichste WM für das Schweizer Nachwuchs-Team werden, zumindest was die Medaillenbilanz betrifft. Zwar zogen fünf Schweizer Athleten in ein Finale ein, doch leider reichte es nicht ganz für das Siegertreppchen. In Anbetracht der überragenden Japaner stellte der Einzug in ein WM-Finale in diesem Jahr ganz offensichtlich eine besonders grosse Hürde dar. Mit 23 Podestplätzen und acht Titeln weist Team Japan eine grandiose Bilanz vor und jede Nation stellt sich für ihre weitere Planung zurzeit die Frage, wie eine solch beeindruckende Leistungsentwicklung in so kurzer Zeit möglich ist.
Schweizer Team ohne Medaillengewinn
Das SAC Swiss Climbing Team reiste mit 17 Athletinnen und Athleten im Alter zwischen 14 und 19 Jahren an die WM. Bei den Juniorinnen erreichten Michelle Hulliger und Joanne Brinkmann das Lead-Finale. Hulliger kletterte auf den guten siebten Rang, Brinkmann landete auf Platz 8. Alina Ring verpasste das Finale leider um einen Rang und wurde Neunte. Auch Sascha Lehmann, der nach einer Schulterverletzung seinen ersten Wettkampf bestritt, kletterte souverän ins Finale. Leider unterlief ihm dort ein Fehler bei der Einschätzung eines Griffs. Der 9. Schlussrang ist dennoch ein sehr gutes Resultat für den Burgdorfer. Ebenfalls ins Lead-Finale schaffte es Tim Bucher in der Kategorie Jugend B. Der St.Galler kletterte in der jüngsten Alterskategorie auf Platz 8.
Auch das Boulder-Finale der Junioren war mit einem Schweizer Athleten vertreten. Der Westschweizer Baptiste Ometz war nach starkem Beginn noch auf Podestkurs, doch am Schluss reichte es knapp nicht und er belegte den sechsten Schlussrang.
In der weiteren Bilanz des Schweizer Teams gilt es die verschiedenen erfreulichen Halbfinalqualifikationen von Joëlle Niederberger und Zoé Egli in der Kategorie Jugend B sowie Hannah Hermann, Annalisa Tognon, Louis Bétrisey und Julien Clémence in der Kategorie Jugend A zu erwähnen.
Entscheidungen in Kombination erstmals über olympisches Format
Jeweils sechs Athletinnen und Athleten der Kategorien Junioren und Jugend B qualifizierten sich für den abschliessenden Kombinationswettkampf im neuen Olympiaformat. Sofya Yokoyama verpasste mit dem neunten Platz dieses Ziel äusserst knapp. Sie überzeugte neben dem Bouldern auch mit einem glänzenden 13. Rang in der Disziplin Lead.
In der Kategorie Jugend A qualifizierten sich die Top 20 aus den Disziplinen Bouldern, Lead und Speed für den Zusatzevent, um die ersten 13 Tickets für die Youth Olympic Games 2018 unter sich auszumachen. Die fünf Schweizer Athleten dieser Kategorie verpassten die Top 20. Annalisa Tognon belegte Platz 29, Hannah Hermann Platz 31 und Sara Werthmüller Platz 50. Bei den Herren klassierte sich Philipp Geisenhoff auf Platz 38, Julien Clémence belegte Rang 41.
Die WM in Innsbruck zeigte deutlich, wie wichtig ein gutes Resultat auch in der zweistärksten Disziplin eines Athleten ist und wie stark sich verschiedenste Nationen auch bereits in der Disziplin Speed engagiert haben. Diverse Top-Athletinnen und Athleten aus den Disziplinen Lead und Bouldern erreichten im Speed Zeiten, die für viele Schweizerinnen und Schweizer zurzeit noch in weiter Ferne liegen.
Resultate in der Übersicht
Die detaillierten Resultate findet ihr auf der Website des Internationalen Sportkletterverbandes.
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Credits: Bild und Text SAC