Mit Bon Voyage in Annot hatte Adam Ondra mal kurz eine der schwierigsten Trad-Routen der Welt wiederholt. Doch statt sich auf diesem Erfolg auszuruhen, kostete er seinen Klettertrip bis aufs Letzte aus.
«Nach meiner Begehung von Bon Voyage wollte ich die verbleibenden Tage nutzen, um Klettergebiete zu entdecken, in denen ich noch nie zuvor gewesen bin», erzählt Adam Ondra. Den ersten Stop legte er im französischen Gréolières ein, wo er die 8c+ Route Stéroïde Bull im zweiten Go kletterte.
Ondra war nahe dran, die Linie von Enzo Oddo zu flashen. Nachdem ihm Jules Marchaland die einzelnen Züge gezeigt hatte, fiel er erst an der letzten harten Stelle raus.
Enzo ist bekannt für seine harten Bewertungen, aber in diesem Fall fand Jules einen Knieklemmer, der aus der originalen 9a eine 8c+ macht.
Adam Ondra
Mit Kneepad und neuer Beta
Am darauffolgenden Tag auf dem Rückweg in seine Heimat legte Adam Ondra im italienischen Klettergebiet Albenga einen Halt ein. Auf der Speisekarte stand der Sektor Erboristerria, wo er Kalmia-Moci (8b+/c) onsight und Narcissus (9a) im zweiten Go kletterte.
Narcissus wurde 2020 von Matteo Gambaro eingerichtet und mit 9a/9a+ bewertet. Seb Bouin sicherte sich vergangenen Dezember die erste Wiederholung. Bouin sowie auch Ondra kletterten im Gegensatz zum Erstbegeher mit Kneepad.
Darüber hinaus nutzten wir eine andere – und unserer Ansicht nach einfachere – Beta, was den oberen Teil deutlich einfacher macht.
Adam Ondra
Aus diesen Gründen beanspruchte Adam Ondra nach seiner schnellen Begehung der original mit 9a/a+ bewerteten Route Narcissus «nur» eine 9a für sich. Ohne Kneepad geklettert, könne die Kingline vielleicht sogar 9a+ sein, so Ondra.
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Credits: Titelbild @pet.phot
