Das Dream Couloir (Sanjski Ozebnik) in der Nordwand des Triglav wird nicht oft begangen, da die Linie selten kletterbare Bedingungen aufweist. Diesen Januar konnten gleich mehrere Seilschaften diese grossartige slowenische Winterlinie wiederholen.
Neben Tom Livingstone und Gasper Pintar profitierten auch Bor Levicnik, Mikhail Fomin und Naoise Ó Muircheartaigh von den Bedingungen, die sich Mitte Januar in der Triglav Nordwand boten. Wobei die Definition «kletterbar» ganz im Auge des Betrachters liegt.
Absicherung äusserst anspruchsvoll
«Der Schwierigkeitsgrad ist objektiv leicht, wenn der Schnee gut ist, aber auf den ersten paar hundert Metern begann dieser bereits zu schmelzen, was den Vorstieg sehr furchterregend und gefährlich machte, da man fast keine Sicherungen legen konnte», erzählt der slowenische Alpinist Bor Levicnik.
Mit zunehmender Höhe und tieferen Temperaturen sei der Schnee dann besser und besser geworden. «Im letzten Drittel der Wand bissen unsere Eispickel und Steigeisen dann endlich ins feste Eis, was die Schlüsselseillänge zu einem echten Vergnügen machte.»
Ordentliche Runouts
Ähnlich hat der Brite Tom Livingstone die Kletterei im steilen Eis, Schnee und Firn in Erinnerung behalten: «Die 1000 Meter hohe Nordwand des Triglav erinnert an die Jorasses, aber der Kalkstein erfordert einen anderen Zugang und ist schwieriger zu sichern.»
Manchmal habe man die Axt ein paar Mal schwingen und vorsichtig testen müssen, um den Sweet Spot zu finden, an dem die Haue nicht rutschte, so Livingstone. Nichtsdestotrotz hätten sie unglaubliches Glück gehabt, solche Bedingungen vorzufinden.
Video: Juraj Koren klettert das Dream Couloir
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Credits: Titelbild und Artikelbilder Bor Levicnik, Mikhail Fomin und Naoise Ó Muircheartaigh