Simon Gietl und Martin Feistl sind vom 2. bis 3. Februar in der Nordwand des Sassolungo im Val Gardena eine kühne Linie geklettert: Aura (1200m, M6, AI5).
Das Eis- und Mixed-Duo Gietl/Feistl hat wieder zugeschlagen. In der gewaltigen Nordwand des Sassolungo, der königlich über dem Val Gardena thront, haben die beiden Alpinisten eine beeindruckende Linie begangen: Aura (1200m, M6, AI5).
«Das Herzstück der Linie besteht aus dem 350 Meter langen Eisfall Legrima», schwärmt Martin Feistl. Diesen hatten die beiden Bergführer Adam Holzknecht und Hubert Moroder 2013 erstbegangen. Um zur Eislinie zu gelangen, kletterten Simon Gietl und Martin Feistl zwei Seillängen der Sommerroute Prinzessin im Herzen.
Die Hauptschwierigkeiten ihrer Linie bestanden laut Feistl «im Anbringen von Sicherungen oder im Akzeptieren, dass es halt keine gibt.» Die Linie über Legrima fortzusetzen, sei sicherlich ein Ziel für die Zukunft. «Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse wäre es für uns ohne Kletterschuhe aber sehr hart geworden», so der angehende Bergführer.
Darum kletterten die Beiden nach dem Eisfall vier Seillängen auf der Nordkante (E. Pichl, W. Waizer, August 1918) bis zu einer unscheinbaren Biwakhöhle. Am nächsten Tag folgten weitere 15 Seillängen bei teilweise stürmischem Wind über die ‚Nordkante‘ bis zum Gipfel des Langkofel. Von dort stiegen sie nach St. Christina ab und trampten zum Auto am Sellajoch zurück.
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Credits: Titelbild und Artikelbilder Simon Gietl und Martin Feistl