Garnbret, Graham, Uznik & Co bouldern hart

In den vergangenen Tagen und Wochen sind zahlreiche schwierige Boulder wiederholt und eröffnet worden. Höchste Zeit für einen Überblick.

Wenn an den weltbekannten Boulder-Hotspots im Tessin, im Magic Wood oder im Maltatal die Temperaturen zu sinken beginnen, sind die starken Boulderinnen und Boulderer meist nicht weit, um von diesen günstigen Bedingungen zu profitieren.

Leistenlinie Unison (8C) erstmals wiederholt

Nicolai Uznik sichert sich in Brione die zweite Begehung von Aidan Roberts 8C-Boulder Unison. Der knüppelharte Leistenboulder erfordert an den winzigen Griffen und Tritten viel Präzision und eine gute Koordination.

Uznik kam dem Durchstieg bereits in der ersten Session ziemlich nahe, nachdem er die Schlüsselbewegungen ausgecheckt hatte. «Glücklicherweise konnte ich Unison am nächsten Tag innerhalb einiger weniger Versuche klettern.»

Unison ist definitiv einer der besten Boulder, die ich bisher gemacht habe.

Nicolai Uznik

Francesco Berardino wiederholt Capitan Nemo (8C)

Der italienische Boulderspezialist Francesco Berardino begeht im Val Bavona Pietro Vidis Testpiece Capitan Nemo (8C). Der Sit-Start des Klassikers Finding Nemo erfordert das komplette Repertoire: Kräftige und technische Bewegungen, tricky Knieklemmer und mentale Stärke im Ausstieg.

Janja Garnbrets beeindruckender Tag im Maltatal

Einmal mehr macht die starke Slowenin Janja Garnbret mit schwierigen Begehungen im Maltatal von sich reden. Nachdem sie im Mai das Testpiece Bügeleisen sit gleich zweimal geklettert war, verliess sie das beliebte Bouldergebiet vor Kurzem erneut mit einer beeindruckenden Ticklist. Innerhalb eines Tages boulderte sie:

  • Hide and sick 8B+
  • Power of goodbye 8B
  • Wrestling with an alligator 8B
  • Black Jack 8A+
  • Orgasmatron 8A/+ (flash)

Starker Japaner im Tessin

Der japanische Boulderer Ryuichi Murai nahm auf seinem jüngsten Boulder-Trip den 9A-Boulder Alphane ins Visier. Trotz vielversprechender Versuche und einem neuen High-Point in seiner fünften Session, reichte es ihm am Schluss nicht für den Durchstieg.

Deutlich mehr Erfolg hatte Ryuichi Murai in anderen Klassikern im Tessin. In Brione beispielsweise wiederholte er die beiden 8B+ Boulder The Kingdom und Casavino. In Cresciano sicherte er sich zum Abschluss seines Trips die Wiederholung der Jimmy-Webb-Linie Somnolence (8B).

Nomura Shinichiro: Dreimal 8B+ an einem Tag

Ryuichi Murais Landsmann Nomura Shinichiro nutzte seinen Aufenthalt in der Schweiz ebenfalls, um Alphane eine Begehung abzuringen. Auch seine Bemühungen waren bis jetzt noch nicht von Erfolg gekrönt.

Dafür gelang ihm am 10. November im Magic Wood ein Hattrick, der es in sich hat: Mystic Stylez (8B+), New Base Line (8B+, 2. Versuch), und Remembrance of things past (8B+). Wenig später gelangen ihm auch noch die beiden Testpieces Tigris Sit (8B+) und Practice of the Wild (8B+).

Das war ein fantastischer Tag, weil ich zum ersten Mal seit sechs Jahren drei 8B+ Boulder an einem Tag klettern konnte.

Nomura Shinichiro

8C+ Boulder Floatin wiederholt

In Mizugaki konnte Yuta Imaizumi die Mega-Linie Floatin (8C+) wiederholen. Der von Ryuichi Murai im Dezember 2021 eröffnete Boulder hat seit der Erstbegehung kaum eine Handvoll Begehungen gesehen.

Ebenfalls erfolgreich an dieser sehr kraftvollen Linie war während seines Japan-Trips Sean Bailey. Der amerikanische Boulderprofi scheint derzeit einen regelrechten Höhenflug zu haben. Erst vor kurzem verkündete er die Erstbegehung des 9A-Boulders Shaolin.

Dave Graham mit Erstbegehung von The Tesseract (8C)

Vor wenigen Tagen verkündete der Boulder-Altmeister Dave Graham die Erstbegehung von The Tesseract (8C). Dabei handelt es sich um den Sit-Start zu Giuliano Cameronis Linie Earth Ship (8B). Dave Grave ist voll des Lobes für den Boulder:

Potenziell eine der beeindruckendsten Linien, die ich in diesem Stil und in dieser Art von Fels gesehen habe; es ist die beste Granit-Kante, die ich je geklettert bin.

Dave Graham

Dave Graham hat Earth Ship um fünf weitere Züge erweitert, die er als Sequenz mit 8B bewertet. Diese fünf Züge mit dem low percentage Stehstart zu verbinden, sei weitaus schwieriger gewesen als gedacht. Als ultimative Crux habe sich für ihn jedoch der letzte Zug herausgestellt. «Nach so vielen intensiven Zügen an Leisten, kombiniert mit schlechten Tritten, erfordert der letzte Dynamo eine enorme Veränderung im Flow und Stil.»

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Credits: Titelbild Dave Graham

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