Die 19-jährige Martina Demmel hat ihr erfolgreichstes Kletterjahr hinter sich. Insgesamt kletterte sie 201 Route im achten Franzosengrad und verbrachte 222 Tage am Fels. Wir stellen das deutsche Jungtalent kurz vor.
Martina Demmel lässt die Kletterwelt aufhorchen. Sie präsentiert eine Ticklist für das vergangene Jahr, die zu gut klingt, um wahr zu sein. Insgesamt 842 Kletterrouten, verteilt auf 222 Klettertage, hat Martina Demmel in ihr Routenbuch eingetragen. Von den 842 Routen sind 202 schwieriger als 8a, 30 davon onsight. Hier die nakten Zahlen:
- 222 Tage am Fels
- 842 Kletterrouten gepunktet
- 201 im Schwierigkeitsgrad 8a (und höher)
- 11x 8c, 21x 8b+, 43x 8b, 55x 8a+, 71x 8a
Wer ist Martina Demmel?
Laura Rogora, Julia Chanourdie, Margo Hayes, sie alle kennt man. Doch wer ist Martina Demmel? Die 19-Jährige wohnt in einem kleinen Dorf namens Böbing, eine Stunde südlich von München. Häufig ist sie dort jedoch nicht anzutreffen. Meistens ist sie auf Klettertrips.
Im Jahr 2020 war sie 218 Tage weg von zu Hause. Die kleineren und grösseren Klettertrips sind für Martina mit ein Grund, warum sie so gerne klettert.
Die zweite Leidenschaft von Martina Demmel ist das Skifahren. Bis ins Alter von 15 Jahren war sie leistungssportlich auf den Ski unterwegs und war auch sonst schon immer in den Bergen unterwegs. Mit Klettern hat sie aber erst im Winter 2017 durch eine Freundin begonnen.
Genau, richtig gelesen. 2017. Das heisst, Martina klettert erst seit drei Jahren und liefert eine beachtliche Leistungskurve. Und so zog sie schnell die Aufmerksam eines Bundestrainers auf sich, der sie zu einem Wettkampf einlud, an dem Martina den fünften Platz belegte und sich damit für den Weltcup in Briançon qualifizierte.
An ihrem ersten IFSC-Wettkampf schaffte es Martina dann auch gleich ins Halbfinale und belegte hinter ihrer Team-Kollegin Hannah Meul den 24. Platz.
Martina Demmel im Halbfinale des IFSC Weltcups in Briançon
19 Jahre jung, hochmotiviert, talentiert und mit der nötigen Ausgeglichenheit. So lässt sich Martina Demmel beschreiben. Von dem deutschen Jungtalent werden wir in Zukunft sicherlich öfters hören.
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Credits: Titelbild Eduardo Ruano Lin, Portraitaufnahme im Artikel Malik Schirawski