Brücken-Projekt zum Zweiten – Nach The Great Rift hat Tom Randall in Berlin eine neue Herausforderung an einer künstlichen Rissstruktur gefunden. Die Sache hat einen Haken: Die 60 Meter-Seillänge ist zu hart, um genügend Cams für eine adäquate Absicherung mit zuführen. Entsprechend muss ein einziger ausreichen.
Mit The Great Rift (7b+ bis 8a+), einer 60-70 Seillängen langen Rissroute an der Unterseite einer Autobahnbrücke, unterstrichen die Wide Boyz 2021 ihr Faible für skurrile Herausforderungen. In Berlin hat Tom Randall ein neues künstliches Riss-Projekt gefunden. Da sich der Rissspezialist jedoch ausser Stande sieht, die 60 Meter in der Horizontale samt einem schweren Rack mit 5er-Cams am Gurt zu klettern, wählt er eine unorthodoxe Strategie:
Video: Tom Randall demonstriert das System «Quasi-Free-Solo»
1 Cam auf 60 Metern horizontaler Riss-Kletterei
Eigentlich hatte Tom Randall nicht damit gerechnet, dass diese Herausforderung riskanter werden würde als andere. Aber: «Verzweifelte Zeiten verlangen nach fragwürdigen Methoden». Und so ist die Strategie entstanden, nur einen Cam mitzuführen, um die Pausen, an den er lediglich mit den Füssen im Riss kopfüber hängt, mental etwas angenehmer zu gestalten.
Hinsichtlich des Risikos zeigt sich Tom Randall ziemlich zuversichtlich, einen Sturz ins seichte Wasser auf dem mittleren 30-Meter-Abschnitt halbwegs abfedern zu können. Etwas anders sieht es bei den jeweils 15 Metern beim Einstieg und beim Ausstieg aus, wo über Beton geklettert wird.
Es sei eine Weile her, seit er für ein Projekt in einer eine guten mentalen Verfassung sein musste. Insofern sei es eine gute Herausforderung, richtig entspannt zu sein, auch wenn die Konsequenzen ernster werden.
Schwierigkeit im Bereich 8b
Den Grad seines jüngsten Urban-Riss-Projektes schätzt Rom Randall auf den mittleren achten Franzosengrad. «Der aktuelle Link war ungefähr 8b/+, aber Fussschmerzen werden wohl eher ein limitierender Faktor werden als ein Pump bei den Handklemmern.»
Aktuell trainiert der Lattice-Gründer im berühmt-berüchtigten Wide-Boyz-Keller auf sein Projekt. Da sich diese Strategie schon mehrfach bezahlt gemacht hat, sind wir guter Dinge, bald eine Erfolgsmeldung aus der deutschen Landeshauptstadt zu erhalten.
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Credits: Titelbild Wide Boyz