Soline Kentzel | Solo-Begehung der Nose in Yosemite

Die französische Bigwall- und Tradexpertin Soline Kentzel setzt sich mit ihrer dreieinhalb Tage dauernden Solo-Begehung der Nose am El Capitan über ihre eigenen Grenzen hinweg.

2022 wurde die damals 21-jährige Soline Kentzel mit ihrer Begehung von Golden Gate (1.000 m, 8a) eine der jüngsten Frauen, die am El Capitan eine Route frei klettern konnte. Jetzt hat die Französin, der vor rund einem Jahr auch das Trad-Testpiece Le Voyage (E10, 7a) in Annot gelang, erneut im Yosemite zugeschlagen: Kentzel kletterte dort die berühmte Route The Nose am El Capitan – befreit vor mehr als 30 Jahren von der Amerikanerin Lynn Hill.

Soline Kentzel allein am berühmtesten Fels der Welt. (Bild Sébastien Berthe)

Besonders an der Begehung: Die 24-Jährige kletterte die rund 1.000 Meter lange Nose solo, also ohne Kletterpartner und mit Selbstsicherung. Dafür war Kentzel dreieinhalb Tage lang alleine an der wohl bekanntesten Bigwall der Welt unterwegs.

Solo-Klettern als Ausdruck von Selbstwirksamkeit

In den vergangenen Jahren war Soline Kentzel viel mit ihrem belgischen Kletterpartner und Mentor, dem Bigwall-Experten Sébastien Berthe, unterwegs. Nach ihrer gemeinsamen Begehung von Golden Gate kletterten sie zusammen die Nose in unter zehn Stunden.

Ich weiß jetzt: Ich komme super alleine klar.

Soline Kentzel

Ihr Solo-Abenteuer am El Capitan suchte sich die starke Französin, die selbst noch keine zehn Jahre klettert, bewusst als persönliche Herausforderung aus. «Ich wollte ein neues Selbstbewusstsein an der Wand aufbauen», schreibt Kentzel auf Instagram. Früher habe sie damit Probleme gehabt, auch in brenzligen Situationen in ihre eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, so die 24-Jährige.

Mit ihrem Rope-Solo der Nose hat sich Soline Kentzel erfolgreich über ihre mentalen Grenzen hinweggesetzt: «Je länger ich in der Route unterwegs war, desto ruhiger habe ich mich gefühlt.»

Soline Kentzel nach ihrer dreieinhalb Tage langen Solo-Tour am El Capitan (Bild Sébastien Berthe)

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Credits Titelbild: Sébastien Berthe

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