Der Countdown läuft: In einer Woche startet die Kletter-Europameisterschaft in München

Vom 11. bis 18. August 2022 finden die Europameisterschaften im Klettern statt. Auf dem Königsplatz in München werden die Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead ausgetragen sowie das neue Kombinationsformat Boulder & Lead, das auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris geklettert wird. Diese Kletterinnen und Kletterer aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sind mit dabei.

Vom 11. bis zum 21. August kehrt der ganz grosse Sport nach München zurück: Gleich neun Sportarten werden bei den European Championships Munich ausgetragen. Damit sind sie das grösste Sportereignis in der bayerischen Landeshauptstadt seit den olympischen Sommerspielen 1972.

Und Klettern ist auch dabei. Vom 11. bis 18. August messen sich 286 Athletinnen und Athleten aus 26 Nationen am Königsplatz in den Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead sowie im neuen Kombinationsformat der Olympischen Spiele 2024 in Paris Boulder & Lead. Wir haben für euch die Nominierten der Kletterverbände aus der Schweiz, Deutschland und Österreich zusammengetragen.

Youngsters und Routiniers

Liv Egli kann beim Schweizer Alpenclub (SAC) sicher als eine der grossen Nachwuchshoffnungen betrachtet werden. Am European Youth Cup in Ostermundigen und in Imst kletterte sie zweimal zuoberst auf das Lead-Podest. Und auch an der Junioren-Europameisterschaft in Augsburg durfte sie sich zur Siegerin küren lassen. Bei ihrem Debüt am Lead-Weltcup in Villars schaffte sie es bei den Frauen sensationell ins Halbfinale.

Mit Petra Klingler ist in der Disziplin Bouldern eine routinierte Athletin mit viel Erfahrung an internationalen Wettkämpfen am Start. Zu ihren Karriere-Highlights zählt sicherlich der Boulder-Weltmeistertitel aus dem Jahr 2016. 2017 sicherte sie sich an den Kletter-Europameisterschaften in München den starken dritten Platz.

Andrea-Kümin-Meiringen
Am Boulder-Weltcup in Meiringen gewinnt Andrea Kümin Bronze. Bild: Jan Virt/IFSC

Andrea Kümin tritt in der bayerischen Bundeshauptstadt in den Disziplinen Bouldern, Lead sowie im Kombi-Format Bouldern & Lead an. Die 24-Jährige machte dieses Jahr beim Saisonauftakt in Meiringen auf sich aufmerksam, als sie zum ersten Mal in ihrer Karriere in ein Weltcupfinale einzog und hinter Olympiasiegerin Janja Garnbret und Weltmeisterin Natalia Grossman sensationell dritte wurde.

Für Sascha Lehmann verlief die Wettkampfsaison nicht ganz nach Wunsch. Nachdem er beim Weltcup in Innsbruck den Finaleinzug als Zehnter nur knapp verpasst hatte, ging der Lead-Europameister 2020 mit hohen Erwartungen in Villars an den Start. Am Ende musste er sich mit dem Schlussrang 19 zufriedengeben. Dass man ihn nicht unterschätzen darf, bewies er an den World Games in Birmingham, wo er sich im Leadklettern die Goldmedaille sicherte.

An den World Games in Birmingham klettert Sascha Lehmann im Finale als einziger Athlet bis zum Top und sichert sich damit die Goldmedaille. Bild: Daniel Gajda/IFSC

Nominierungen des Schweizer Alpenclubs

  • Andrea Kümin (B, L, Kombi B/L)
  • Petra Klingler (B)
  • Sofya Yokoyama (B)
  • Liv Egli (L)
  • Sascha Lehmann (B, L, Kombi B/L)
  • Dimitri Vogt (L)
  • Nils Favre (B)
  • Julien Clémence (B)
  • Nino Grünenfelder (L)

Wettkampferfahrenes DAV-Team

Yannick Flohé gilt bei den Männern als der vielleicht grösste deutsche Hoffnungsträger: In Brixen (ITA) gewann er den Boulderweltcup – aktuell liegt er in der Gesamtwertung auf Platz 4. Er ist damit erst der dritte DAV-Athlet, der in dieser Disziplin siegte. Zuletzt gelang dies Jan Hojer 2017 in München. Flohé ist auch im Lead stark: Er kletterte in diesem Jahr in jedem Weltcup konstant ins Finale. Seine Bilanz: ein siebter Platz, ein fünfter Platz und zwei Mal Rang vier.

Neben Yannick Flohé geht auch der Olympia-Neunte Alexander Megos in München an den Start. Megos überzeugte erst kürzlich mit einer Bronze-Medaille beim Lead-Weltcup in Briançon. In Innsbruck erreichte die Felskletterlegende Platz 8.

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Yannick Flohé sichert sich in Brixen Weltcup-Gold. Bild: Lena Drapella/IFSC

Bei den Damen sticht in dieser Saison Hannah Meul heraus. Sie zeigte starke Leistungen und holte 2022 bei den Weltcups in Brixen (ITA) und Innsbruck (AUT) jeweils die Silbermedaille! Ein Weltcup-Podium hat seit Jule Wurm seit sieben Jahren keine Frau mehr erreicht. In München wird sie versuchen, diese Leistung an die Boulder zu bringen. Auch im Lead ist sie erfolgreich: Mit einem 9. und 10. Platz verpasste sie die Finalteilnahmen in Briançon und Innsbruck nur knapp.

Für Alma Bestvater verlief das Jahr 2022 bisher nicht wie geplant. Eine Verletzung warf eines der offiziellen Gesichter der European Championships lange Zeit zurück. Bei den Europameisterschaften feiert sie nun ihr Comeback! Bestvater ist seit 2015 im Nationalkader und konnte 2018 ihre erste Deutsche Meisterschaft im Bouldern gewinnen. In der Saison 2020 erreichte sie in ihrer Spezialdisziplin Bouldern den fünften Rang bei den Europameisterschaften.

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Glückliche Silbermedaillengewinnerin: Hannah Meul am Boulderweltcup in Brixen. Bild: Lena Drapella/IFSC

Nominierungen des Deutschen Alpenvereins

  • Alexander Megos (B, L, Kombi B/L)
  • Yannick Flohé (B, L, Kombi B/L)
  • Philipp Martin (B, L, Kombi B/L)
  • Max Kleesattel (B)
  • Christoph Schwaiger (B)
  • Hannah Meul (B, L, Kombi B/L)
  • Roxana Wienand (B)
  • Afra Hönig (B)
  • Alma Bestvater (B)
  • Leonie Lochner (B)
  • Käthe Atkins (L)
  • Philipp Martin (L)
  • Sebastian Halenke (L)
  • Nuria Brockfeld (S)
  • Julia Koch (S)
  • Franziska Ritter (S)
  • Anna Apel (S)
  • Linus Bader (S)
  • Leander Carmanns (S)
  • Sebastian Lucke (S)
  • Dorian Zedler (S)

Starker Auftritt in Arco

Austria Climbing entsendet mit Jakob Schubert einen Athleten, der am Rock Master in Arco mit seinem Doppel-Gold eindrücklich bewiesen hat, dass mit ihm sowohl in der Disziplin Bouldern als auch im Lead zu rechnen ist. Der 31-Jährige vermochte zwar in der aktuellen Weltcup-Saison nicht ganz um die Podest-Plätze mitzureden, zeigte jedoch vor Heimpublikum in Innsbruck mit dem 5. Platz eine solide Leistung.

Teamkollege Nikolai Uznik startete den Saisonauftakt in Meiringen mit dem 11. Platz. Am Boulder-Weltcup in Salt Lake City schrammte er – ebenso wie kürzlich an den World Games in Birmingham – mit dem vierten Platz nur knapp am Podest vorbei.

Mit Jessica Pilz ist eine Athletin für die Europameisterschaft nominiert, die in der laufenden Saison bereits mehrfach ihre Form hat aufblitzen lassen. Am Boulder-Weltcup in Salt Lake City wurde sie Vierte, von den World Games in Birmingham kehrte sie vom Lead-Wettkampf mit der Goldmedaille nach Hause. Und am prestigeträchtigen Rock Master kürte sie sich bei den Frauen mit Gold im Lead und Bronze im Boulder zur grossen Siegerin.

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Haben am Rock Master 2022 in Arco abgeräumt: Jakob Schubert und Jessica Pilz. Bild: Simon Rainer

Nominierungen des Kletterverbandes Österreich

  • Jessica Pilz (B, L, Kombi B/L)
  • Franziska Sterrer (B)
  • Johanna Färber (B)
  • Eva Hammelmuller (B, L, Kombi B/L)
  • Sandra Lettner (B, L, Kombi B/L)
  • Mallea Pötzi (L)
  • Julia Fiser (L)
  • Jakob Schubert (B, L, Kombi B/L)
  • Nicolai Uznik (B, L, Kombi B/L)
  • Jan-Luca Posch (B)
  • Siefan Scherz (L)
  • Mathias Posch (L)
  • Georg Parma (L)
  • Laura Stöckler (S)
  • Tobias Plangger (S)
  • Lukas Knapp (S)
  • Lawrence Bogeschdorfer (S)

Programm der Kletter-EM in München

11. August 202210.00 UhrLead Qualifikation Frauen
11.00 UhrBouldern Qualifikation Männer
12. August 202210.00 UhrLead Qualifikation Männer
11.00 UhrBouldern Qualifikation Frauen
13. August 202209.00 UhrLead Halbfinale Frauen
12.00 UhrBouldern Halbfinale Männer
16.00 UhrLead Finale Frauen
17.30 UhrBouldern Finale Männer
14. August 202209.00 UhrBouldern Halbfinale Frauen
12.00 UhrLead Halbfinale Männer
16.00 UhrBouldern Finale Frauen
18.45 UhrLead Finale Männer
15. August 202213.30 UhrSpeed Qualifikation Frauen
14.15 UhrSpeed Qualifikation Männer
15.30 UhrSpeed Finale Frauen und Männer
17. August 202215.00 UhrBouldern & Lead Finale Frauen
18. August 202215.00 UhrBouldern & Lead Finale Männer
Zeitplan Europameisterschaft Klettern München 2022

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Credits: Titelbild Lena Drapella/IFSC

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