Eternal Flame zählt zu den schwierigsten Big-Wall-Routen in grosser Höhe. An eine freie Begehung wagen nur wenige zu denken. Babsi Zangerl und Jacopo Larcher haben sich ihren Traum erfüllt und die Linie in nur sechs Tagen als dritte Seilschaft überhaupt frei geklettert.
Nachdem die berühmt-berüchtigte Big-Wall-Route Eternal Flame nach der Erstbegehung 1989 zwanzig Jahre darauf warten musste, komplett frei geklettert zu werden, erfährt sie ein gutes Jahrzehnt später gleich zwei freie Begehungen innert kürzester Zeit. Nach Edu Marins Hardcore-28-Tage-Single-Summit-Push konnten am 23. Juli 2022 auch Barbara Zangerl und Jacopo Larcher erfolgreich aus der Südwand des Trango Tower aussteigen.
Eternal Flame: Sturzfrei und im Flash-Stil
Dem wohl bekannteste Kletterpaar der Welt gelang die dritte freie Begehung von Eternal Flame (650m, 7c+) vom 18. bis am 23. Juli. In diesen sechs Tagen konnten sie sämtliche 24 Seillängen der Route frei zu klettern. Die Beiden schafften ihren Durchstieg ohne einen einzigen Sturz – eine Leistung, die vor ihnen noch keiner Seilschaft in dieser Route gelungen war.
Abgesehen von den ersten beiden Seillängen, die sie bereits bei ihrer letzten Expedition im Sommer 2021 frei und im Flash-Stil geklettert hatten, können alle Seillängen als onsight Flashes betrachtet werden.
Babsi Zangerl und Jacopo Larcher wechselten sich im Vorstieg ab, führten also jeweils eine Seillänge. Die vier schweren Schlüsselseilängen (7c bis 7c+) stiegen beide vor. Sämtliche mobilen Sicherungen platzierten sie im Vorstieg.
Geduld macht sich am Trango Tower bezahlt
So arbeiteten sie sich in den sechs Tagen die Südwand des Trango Tower (6240m) hinauf und befreiten jede Seillänge nacheinander. Am zweiten, dritten und vierten Tag ihres Versuchs kamen sie nur begrenzt voran, da die warme Sonne den Schnee und das Eis zum Schmelzen brachte und die Route dadurch nass wurde.
Babsi Zangerl und Jacopo Larcher entschieden sich dafür abzuwarten und wurden für ihre Geduld am fünften Tag mit guten Bedingungen belohnt. Am sechsten und letzten Tag trennten sie nur noch drei einfache Seillängen vom Gipfel.
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Credits: Titelbild Paolo Sartori