Die sechs jungen Alpinistinnen des SAC-Expeditionsteams bereiten sich auf den grossen Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildung vor: Im Sommer 2025 wollen sie die wilden, unberührten Felswände Grönlands im Bigwall-Stil erklettern – und das umweltschonend, ohne Flugreise. Das Crowdfunding für das Projekt hat nun begonnen.
Das SAC-Expeditionsteam ist Teil der Jugendförderung des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) und zielt darauf ab, junge, talentierte Bergsteigerinnen und Bergsteiger auszubilden und ihre Erfahrungen an kommende Generationen weiterzugeben.
Die aktuellen Teammitglieder – Naomie Bürki, Lea Schneider, Coraline Weber, Melanie Tenorio, Pauline Laubscher und Gianna Müller – werden unter der Leitung der Bergführerin Caro North in allen Bereichen des Alpinismus ausgebildet.
Dazu gehören technische Aspekte wie die Seilhandhabung oder improvisierte Rettung, aber auch die Fähigkeit, als Team in anspruchsvollen Situationen in den Bergen zu funktionieren. Das Ziel ist es, am Ende der Ausbildung eine selbstorganisierte Expedition durchzuführen.
Im September hat das Schweizer Fernsehen SRF eine siebenteilige Dokumentationsserie unter dem Titel Das Expeditionsteam veröffentlicht, in der die intensive Ausbildung des Frauen- und Männerteams gezeigt wird. Auch die Expedition im Sommer 2025 wird von einem Filmteam begleitet, das die Herausforderungen, Erfolge und Eindrücke dieses aussergewöhnlichen Abenteuers dokumentieren wird.
Dok-Serie über das Expeditionsteam
Bigwall-Klettern in Grönland: Ein Projekt mit Potential und Respekt für die Natur
Für ihr Abschlussprojekt hat sich das Team bewusst für Grönland entschieden. Die gewaltigen Granitwände in den abgelegenen Fjorden des Landes bieten das ideale Terrain für Erstbegehungen. «Die zahlreichen unberührten Felsformationen und die Abgeschiedenheit der Landschaft machen Grönland einzigartig», sagt Naomie Bürki.
Die Alpinistinnen planen, einen Monat lang neue Bigwall-Routen zu erschliessen. Dabei werden riesige Wände in mehreren Tagen durchstiegen. Das Team verwendet mobile Sicherungsmittel, die möglichst wenig Spuren an den Wänden hinterlassen.
Auch bei der Anreise bleibt das Team seinem Prinzip der Nachhaltigkeit treu: Statt ins Flugzeug zu steigen, reisen sie über 7000 Kilometer mit Zug, Bus, Fähre und Segelboot. Damit wollen die Frauen zeigen, dass Expeditionsbergsteigen verantwortungsbewusst und umweltfreundlich möglich ist.
Das Team braucht finanzielle Unterstützung
Obwohl das Projekt teilweise vom SAC und durch Material-Sponsoren unterstützt wird, reichen die Mittel nicht aus, um alle Ausgaben der Expedition zu decken. Die aufwändige Logistik, die umweltschonende Anreise und die Ausrüstung bringen hohe Kosten mit sich. Deshalb hat das Team ein Crowdfunding gestartet und bittet die Community um Unterstützung, um ihren Traum in Grönland zu realisieren.
Mit ihrer Expedition hoffen die Alpinistinnen, junge Bergsteigerinnen und Bergsteiger zu inspirieren und zu zeigen, dass Bergsteigen verantwortungsvoll und im Einklang mit der Natur möglich ist. Unterstützen kann man sie direkt auf ihrer Crowdfunding-Seite.
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Credits: Titelbild Hugo Vincent