Gefährlichster Job der Welt | Icefall Doctors am Mount Everest

Jedes Frühjahr beginnen die Icefall Doctors, ein Team aus erfahrenen Sherpas, mit den Vorbereitungen auf die Saison am Mount Everest. Seit den 1990er Jahren sichern sie den Khumbu-Gletscherbruch an der Südseite für jährlich Hunderte Bergsteiger.

Auch dieses Jahr hat sich ein Team aus mehreren Sherpas auf den Weg zum berühmten Base Camp des Mount Everest gemacht, um den Khumbu-Gletscherbruch für den jährlichen Ansturm an Bergsteigern sicher zu machen. Die sogenannten Icefall Doctors schaffen seit 1993 jedes Frühjahr eine Route durch das lebensgefährliche Eis-Labyrinth an der Südseite des höchsten Berg der Welts.

Khumbu-Gletscher: zentraler Punkt auf dem Weg zum Gipfel

Der Khumbu-Gletscherbruch erstreckt sich auf einer Höhe von 5.400 bis 6.000 Metern über die Südseite des Mount Everest. Er ist ein zentraler Wegpunkt für alle, die die Achttausender Mount Everest (8.849 m) und Lhotse (8.516 m) sowie den Nuptse (7.861 m) auf der nepalesischen Seite erklimmen wollen.

Ihren Namen haben die Icefall Doctors von den neuseeländischen Expeditionsleitern Gary Ball und Rob Hall, der 1996 am Mount Everest verunglückte. Bild: SPCC

Die Monate von März bis Mai gelten als Hochsaison im Himalaya, bevor im Sommer der Monsun das Klima bestimmt. Angesichts der Anzahl ausgestellter Permits für ausländische Bergsteiger und dem meist intensiven Betreuungsschlüssel durch Guides und Träger ist zu erwarten, dass 2025 weit über 1.000 Personen den Gipfel in Angriff nehmen – die meisten von ihnen auf der Route durch den Khumbu-Gletscher.

Der Khumbu ist dabei nicht nur ein wichtiger, sondern auch einer der gefährlichsten Abschnitte auf dem Weg zum Gipfel: Von allen 340 Todesopfern am Mount Everest seit 1953 sind 48 dort verunglückt – die meisten davon Sherpas, die dort gearbeitet haben.

Risiko-Job auf über 5.000 Metern

Acht Sherpas und einige Mitglieder des Base Camps arbeiten seit dieser Woche am Khumbu – und dabei gegen widrigste Bedingungen und die Zeit. Der Gletscher bewegt sich jeden Tag um etwa einen Meter, weshalb platzierte Sicherungen häufig ausgetauscht werden müssen.

Die SPCC setzt sich neben der Arbeit der Icefall Doctors auch für den Umweltschutz im Himalaya ein. Bild: SPCC

Die Arbeiten in der Todeszone finden dabei oft unter prekären Bedingungen statt. Den Hochrisiko-Job nehmen außerdem häufig jüngere Sherpas aus Geldnot an. Um die Sicherheit der Icefall Doctors zu verbessern, setzt sich das Sagarmatha Pollution Control Committee (SPCC), eine NGO von ansässigen Sherpas, seit 1993 für bessere Ausrüstung und Bezahlung ein.

Wegen Massentourismus: Nepal führt Everest-Gebühr ein

Als Reaktion auf den zunehmenden Tourismus am höchsten Berg der Welt führt die nepalesische Regierung ab September 2025 eine Gebühr für Bergsteiger ein. Umgerechnet 10.000 bis 14.000 Euro soll es dann kosten, einen Versuch am Everest zu wagen. Für diese Frühjahrssaison gilt die Gebühr aber noch nicht.

2024 hatten mit 861 Personen so viele Menschen wie nie zuvor den Mount Everest bestiegen. 2023 war mit 18 verunglückten Personen außerdem das bisher tödlichste Jahr am höchsten der 14 Achttausender.

Die Dokumentation „Icefall Doctors“ zeigt eindrücklich die Risiken der Arbeiten am Khumbu-Eisfall – einem der gefährlichsten Jobs der Welt.

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+++ Credits: Titelbild SPCC

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