Das Swiss Climbing Kader der Wettkampfsaison 2025 steht fest

Die Selektionen für die Schweizer Elite- und Nachwuchs-Nationalmannschaft 2025 sind abgeschlossen. Insgesamt 22 Elite- und U21-Athletinnen und -Athleten sowie 21 Nachwuchskletterinnen und -kletterer werden die Schweiz im kommenden Jahr an Wettkämpfen vertreten. Mit Petra Klingler tritt die Boulder-Weltmeisterin 2016 und Olympionikin nach einer langen und erfolgreichen Wettkampfkarriere Ende Jahr zurück.

Neu wurden aufgrund der Anpassungen der Alterskategorien des internationalen Verbands Sportkletterverbandes IFSC auch sieben Juniorinnen und Junioren mit Jahrgang 2005 und 2006 ins Elite-Team integriert: Noé Looser, Jil Couture, Ladina Heller und Emilie Oberle sowie Levin Straubhaar, Romain Sabatier und Maël Marcadé. Mit Ausnahme von Noé Looser (A-Kader Lead) wurden alle in ein B-Kader selektioniert.

Herren-Team mit Leader Sascha Lehmann

Das Elite-Team in der Disziplin Lead wird weiterhin von Sascha Lehmann angeführt. Ebenfalls im A-Kader sind Jonas Utelli und Nino Grünenfelder. Das B-Kader zählt folgende fünf Athleten: Dimitri Flick, Lukas Zgraggen, Maël Marcadé, Romain Sabatier und Levin Straubhaar.

An der Spitze des Boulder-Teams klettern im A-Kader Julien Clémence und Sascha Lehmann. Nils Favre, Louis Guignard, Lukas Zgraggen, Levin Straubhaar und Romain Sabatier ergänzen das Elite-Team im B-Kader.

Wird das Elite-Team der Herren auch 2025 anführen: Sascha Lehmann. Bild: Nakajima Kazushige | IFSC
Wird das Elite-Team der Herren auch 2025 anführen: Sascha Lehmann. Bild: Nakajima Kazushige | IFSC

Damen: sieben Erfahrene verstärkt durch vier U21-Athletinnen

Im Bouldern führt Sofya Yokoyama das Elite-Team an. Noé Looser, Jil Couture, Francesca Walther und Emilie Oberle wurden ins B-Kader selektioniert. Andrea Kümin, ebenfalls selektioniert für das A-Kader, wird voraussichtlich während der gesamten Saison 2025 eine Wettkampfpause einlegen. 

Das Elite-Team in der Disziplin Lead wird von den A-Kader-Athletinnen Liv Egli und Noé Looser angeführt und durch vier B-Kader Athletinnen verstärkt: Joëlle Niederberger und Ladina Heller sowie Michelle Hulliger und Zoé Egli, die nach einer internationalen Wettkampfpause 2024 wiederum ins Geschehen eingreifen wird.

Sofya Yokoyama wird das Elite-Team im Bouldern anführen. Bild: Lena Drapella | IFSC
Sofya Yokoyama wird das Elite-Team im Bouldern anführen. Bild: Lena Drapella | IFSC

Nach 22 Jahren und einer ausserordentlichen Karriere hört Petra Klingler auf

Die erste Kletter-Olympionikin schrieb mit der Teilnahme an den fürs Sportklettern ersten Olympischen Spielen Sportgeschichte. 2021 nahm Petra Klingler als eine von nur 20 Athletinnen in Tokio an der Premiere und der damals noch drei Disziplinen umfassenden Kombination teil.

2016 krönte sie sich an den Weltmeisterschaften in Paris-Bercy zur Boulder-Weltmeisterin. Noch sieben weitere Male stand sie auf dem Podest an internationalen Wettkämpfen. Insgesamt fast 250 nationale und internationale Bewerbe bestritt die 29-fache Schweizermeisterin in ihrer 22-jährigen Karriere.

Neben ihrer Paradedisziplin Bouldern war sie im Speed eine Schweizer Pionierin und beeindruckt durch ihre Bilanz: Auf dem nationalen Parkett startete sie 18-mal und gewann nur einmal nicht. Als jahrelanges Aushängeschild und Sportpersönlichkeit wird sie Swiss Climbing fehlen!

Kategorienanpassung im Nachwuchs

Ab 2025 führt die IFSC nicht nur die Kategorie U21 neu ein, sondern auch die Alterskategorien U17 (Jahrgänge 2009 und 2010) und U19 (Jahrgänge 2007 und 2008) Darüber hinaus hat die IFSC beschlossen, dass an den Jugend-Weltmeisterschaften 2025 nur noch die Altersklassen U17 und U19 teilnehmen können.

Das bedeutet, dass ab 2025 im Vergleich zu den vergangenen Jahren diejenigen, die im Jahr der Jugend-Weltmeisterschaften 14 oder 19 Jahre alt sind, nicht mehr an der Veranstaltung teilnehmen können. Weiterhin möglich ist der Start der U21 an den Jugend-Europameisterschaften und im Europacup wird es eine separate U21-Wertung geben.

SAC Swiss Climbing hat diese Vorgaben umgesetzt und führt nun zusätzlich ein U15-Kader mit Athletinnen und Athleten, die 2011 geboren sind (14-Jährige). Sie trainieren bereits mit der Nationalmannschaft, können aber noch keine internationalen Wettkämpfe bestreiten.

Die neun neuen Athletinnen und Athleten in der Nachwuchs-Nationalmannschaft sind:

  • Katharina Tchassanti aus Flawil SG, 2007, Sektion St. Gallen, Regionalzentrum St. Gallen – Kader U19
  • Sofiane Vial aus Avry-devant-Pont FR, 2009, Sektion Moléson, Centre régionale Romandie centrale – Kader U17
  • Tanguy Pereira aus Le Lignon GE, 2009, Sektion Carougeoise, Centre régionale Genèvescalade – Kader U17
  • Hannah Sieber aus Gränichen AG, 2010, Sektion Aarau, Team Herkulis – Kader U17
  • Julia Weyermann aus Adlikon ZH, 2010, Sektion Winterthur, Team Herkulis – Kader U17
  • Flavia Ghilardi aus Sax SG, 2011, Sektion Rätia, Team alexwydler.training – Kader U15
  • Amélie Kägi aus Wintersingen BL, 2011, Sektion Baselland, Regionalzentrum Nordwestschweiz – Kader U15
  • Mia Mueller aus Murten FR, 2011, Sektion Murten, Regionalzentrum Mittelland-Jura
  • Tom Tscherrig aus Sierre VS, 2011, Sektion Monte Rosa Sion, Centre régional Valais-Wallis

Insgesamt umfasst das Nachwuchs-Team 10 Athletinnen und 11 Athleten.

Das Speed-Team: Entwicklung geht weiter

Die jüngste Disziplin, die in der Schweiz gefördert wird, ist Speed. Unter der Leitung von Nationaltrainer Christopher Smolkovic trainieren einige Nachwuchsathletinnen und -athleten in und ausserhalb der Nationalmannschaft Speed. Voraussetzung für diese Förder-Trainingsgruppe sind definierte Zeiten. Das heisst, auch neue Talente können so entdeckt werden.

Aktueller Teamleader ist Gilles Meili, Halter des Schweizer Speed-Rekords über die standardisierte 15 m Route. 2024 verbesserte er die Marke auf unter 6 Sekunden, auf 5.85 Sek.

Rücktritte im Nachwuchs-Kader

Nachdem Marilu Sommer schon während der Saison 2024 ihren Rücktritt bekannt gab, werden auch folgende vier Nachwuchsathletinnen und -athleten ihren Fokus in Zukunft anders setzen und treten aus der Nationalmannschaft zurück:

  • Nina Hentschel aus Allschwil BL (Sektion Angenstein/Team Alexwydler.Training) tritt nach drei Jahren in der Nationalmannschaft zurück. Zwischen 2018 und 2024 stand sie 23-mal zuoberst auf dem nationalen Treppchen und gewann 9 Schweizermeisterinnen-Titel in allen drei Disziplinen. Neben ihren vielen nationalen Erfolgen durfte sie sich auch zweimal international für einen Podestplatz feiern lassen: 2023 wurde sie Zweite am European Youth Cup in Graz (AUT) im Bouldern und Dritte am European Youth Cup in Imst (AUT) im Speed. An der Europameisterschaft in Duisburg (GER) 2023 belegte sie Platz sechs im Speed in der Kategorie Jugend B.
  • India Sommer aus Chur GR (Sektion Rätia/Regionalzentrum Graubünden) war seit 2020 in der Nationalmannschaft und erreichte in diesen 5 Jahren einige Titel und Podestplätze: Dreimal war die 18-jährige Bündnerin Boulder-Schweizermeisterin, zuletzt 2022. Weitere 13 Male stand sie auf einem Podest an einem nationalen Wettkampf. International erkletterte sie 2021 in der Kategorie Jugend B mit dem 12. Platz am Boulder-European Youth Cup in Graz ihr Bestergebnis.
  • Sarina Hartmann aus Chur GR (Sektion Rätia/Regionalzentrum Graubünden) war seit 2022 drei Jahre Mitglied der Nationalmannschaft. 2019 war sie U12-Lead-Schweizermeisterin und holte sich noch 16 weitere Podestplätze auf dem nationalen Parkett, zuletzt dreimal in der Saison 2024 in den beiden Disziplinen Lead und Bouldern. International belegte Sarina 2023 in der Kategorie Jugend B mit dem 11. Platz am Boulder-European Youth Cup in Kaunas (LTU) ihr Bestergebnis.
  • Lenn Platteau aus Binningen BL (Sektion Angenstein/Team Les Frères Mawem) war in den drei Saisons 2022, 2023 und 2024 Mitglied der Nationalmannschaft. 2018 wurde er Boulder-Schweizermeister der U12 und 2023 Speed-Schweizermeister bei den U16. 2018 gewann er ebenfalls einen Boulder- und Lead-Wettkampf und danach noch 6 weitere Podestplätze zwischen 2018 und 2024. International holte er seine besten Ergebnisse im Speed, worauf er sich in den letzten beiden Jahren spezialisiert hatte. 2023 wurde er Sechster am European Youth Cup in Hamburg und Zwölfter an der Jugend-Weltmeisterschaft in Seoul. 2024 liefen Lenn und sein Teamkollege Gilles Meili am European Youth Cup in Lublin (POL) zweimal einen Schweizer Rekord: Erst Lenn mit 6.35 Sek., danach folgte 6.08 Sek. von Gilles Meili. (Stand Schweizer Rekord Dezember 2024: Seit Sept. 2024 auf 5.85 Sek. durch Gilles Meili).

Para Climbing Team 2025 mit dem Fernziel Los Angeles

Dieses Jahr wurde der erfreuliche Entscheid bekannt gegeben, dass Para Climbing erstmals in Los Angeles 2028 an den Paralympics dabei sein wird. Dieses Jahr wurden 19 Athletinnen und Athleten für das SAC Para Climbing Team selektioniert.

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Credits: Text SAC Swiss Climbing, Titelbild Nakajima Kazushige/IFSC

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