Der deutsche Profialpinist Fabian Buhl beging vorgestern die Route Ragni am Cerro Torre und flog anschliessend mit seinem Gleitschirm vom Gipfel zum Torre Gletscher. Ein erfolgreicher Start nach der Begehung einer Kletterroute am Cerro Torre gab es bisher noch nicht.
Als wäre es nicht genug gewesen, die Route Ragni am Cerro Torre in Patagonien „wiederzueröffnen“, trug Fabi Buhl auch noch seinen Gleitschirm mit im Gepäck. Fabi Buhl, Laura Tiefenthaler und Raphaela Haug, in Zusammenarbeit mit einem französischen Team, begingen als Erste der Saison die Route und mussten entsprechend viel in die Begehung investieren. Riesen Mengen an Rime-Eis standen den Alpinisten im Weg.
Heikler Start auf dem Gipfel des Cerro Torre
Nach der erfolgreichen Begehung und einer Nach im Biwak packte Fabi Buhl seinen Gleitschirm (AirDesign Paragliders, Modell Susi 3, 16m2) aus dem Rucksack und bereitete sich auf den Start vor, der nicht ganz reibungslos verlief, wie Patagonia Vertical berichtet.
Beim Start realisierte Fabi Buhl, dass einzelne Leinen verwickelt sind, doch ans Anhalten war nicht zu denken. Fabi hatte Bedenken, dass er sich nicht mehr trauen würde, einen zweiten Start zu machen und hoffte, die Leinen würden sich in der Luft entwirren. So rannte er weiter und hob ab, doch die Leinen blieben verwickelt. Nach einem 17-minütigen Flug landete Fabi auf dem Torre Gletscher.
Erste Flüge bereits in den späten Achtzigerjahren
Bereits vor über 30 Jahren (1988) starteten die beiden Alpinisten Matthias und Michael Pinn vom Gipfel des Cerro Fitz Roy, nachdem sie die Route Supercanaleta kletterten. Vier Tage später begingen die beiden zusammen mit Uwe Passler die Compressor Route, konnten aber aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse nicht vom Gipfel starten.
Eine Woche später flogen sie mit einem Helikopter zum Gipfel zurück und starteten ihre Flüge. Einen weiteren Flug holte sich Roman Tschurtschenthaler, der ebenfalls mit dem Helikopter zum Gipfel flog.
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Credits: Titelbild Fabian Buhl