Sean Villanueva, Pete Whittaker, Sean Warren und Julia Cassou haben an der Mirror Wall eine neue Route eröffnet, die zu den schwierigsten Grönlands zählen dürfte: Ryu-shin (1000m, 8b, R, A2+). Ihre Linie widmen sie dem verstorbenen Keita Kurakami, der ebenfalls Teil der Expedition sein sollte.
Pete Whittaker, Sean Villanueva, Sean Warren und Julia Cassou sind von einer 43-tägigen Expedition aus Grönland zurückgekehrt und haben eine grossartige Route im Gepäck: Ryu-shin (1000m, 8b, R, A2+) an der imposanten Mirror Wal.
Dem starken Quartett ist es gelungen, die knüppelharte Linie zu vollenden, welche Sean Villanueva bei seiner Expedition im vergangenen Jahr zusammen mit Nico Favresse, Ben Ditto und Franco Cookson begonnen hatte. Nach 19 Tagen in der Wand erreichten sie den Gipfel.
Wilde Route mit vielen Runouts
Zweifellos ist Ryu-shin an der Mirror Wall eine der härtesten jemals in Grönland gekletterten Routen. «Bei unserem Gipfel-Push kletterten wir die Route im Grad 7b+,R,A2+, was der zwingenden Schwierigkeit entspricht, um überhaupt nach oben zu kommen», so Pete Whittaker gegenüber Planetmountain. 16 der 25 Seillängen konnten sie frei klettern.
Auf dem Weg nach unten hätten sie dann eine weitere Woche in der Wand verbracht und sechs weitere Seillängen bis zum Schwierigkeitsgrad 8b befreien können. Einzig drei Seillängen der gesamten Bigwall konnte das Team nicht frei klettern.
Was man sich unter der R-Wertung der Route vorstellen muss, veranschaulicht Pete Whittakers nachfolgender Post ziemlich anschaulich:
Sean Villanueva und Pete Whittaker vertiefen mit dieser Begehung eine Partnerschaft, die bereits im Februar des letzten Jahres in Patagonien spektakuläre Erfolge brachte, als sie Anda pa’alla (500m, 8a) an der Aguja Guillaumet und Yacaré (550m, 7a+) an der Aguja Rafael Juárez erstmals frei klettern konnten.
Ryu-shin: In Gedenken an Keita Kurakami
Auch wenn Pete Whittaker, Sean Villanueva, Sean Warren und Julia Cassou erfolgreich aus Grönland zurückkehrten, so begann ihr Abenteuer auf die schlimmste erdenkliche Weise.
Einer der Kletterer des Teams, Keita Kurakami, verstarb wenige Wochen vor der geplanten Abreise. Sein Freund Takemi Suzuki, ebenfalls Japaner, brach daraufhin ab, während der Rest des Teams entschied, das gemeinsame Projekt als Hommage an den verstorbenen Freund fortzusetzen.
Das könnte dich interessieren
- Schweiz-französischem Team gelingt Erstbegehung in Grönland
- Pete Whittaker’s härteste Trad Erstbegehung: Crown Royale (9a) | Video
Gefällt dir unser Klettermagazin? Bei der Lancierung des Klettermagazins Lacrux haben wir entschieden, keine Bezahlschranke (Paywall) einzuführen, denn wir möchten möglichst viele Gleichgesinnte mit News aus der Kletterszene versorgen.
Um zukünftig unabhängiger von Werbeeinnahmen zu sein und um dir noch mehr und noch bessere Inhalte zu liefern, brauchen wir deine Unterstützung.
Darum: Hilf mit und unterstütze unser Magazin mit einem kleinen Beitrag. Natürlich profitierst du mehrfach. Wie? Das erfährst du hier.
+++
Credits: Titelbild Julia Cassou