Ondra’s Kraftausdauer-Monster Vicious Circle (9a+/b) erstmals wiederholt

Als Adam Ondra 2016 Sanjski par Extension (9a) mit einem bouldrigen 8c+ Start verlinkte, schuf er nicht nur nicht nur ein extremes Kraftausdauer-Testpiece, sondern gleichzeitig die härteste Sportkletterroute Sloweniens. Vor kurzem konnte Stefano Carnati Vicious Circle (9a+/b) die erste Wiederholung abringen.

Der starke Italiener Stefano Carnati wiederholt im slowenischen Klettergebiet Mišja Peč das Kraftausdauer-Testpiece Vicious Circle (9a+/b). Der 25-Jährige ist nach Adam Ondra der erste Kletterer, der die 40 Züge sturzfrei aneinanderreihen konnte.

Nachdem ich die meisten Routen in Mišja Peč klettern konnte, schien es unverantwortlich, abzureisen, ohne dieses „seltsame, brutale Link-up“, wie es die Locals nannten, versucht zu haben.

Stefano Carnati

Im Bann von Vicious Circle

Adam Ondra’s Route habe ihn vom ersten Augenschein an in ihren Bann gezogen. «Die Komplexität der Bewegungen hat mich sofort angesprochen», schwärmt Stefano Carnati. Dazu kam, dass die Route trotz regelmässigen Regenfällen trocken blieb.

Die Komplexität der Bewegungen hat mich sofort angesprochen.

Stefano Carnati

In den Augen des starken Italieners könne die Route aufgeschlüsselt werden in einen leichteren Einstieg, welcher direkt in das Herzstück der Route führe: «Eine kurze, aber knallharte Sequenz an scharfen Kanten, wo die Körperposition und die Hüftbeweglichkeit eine zentrale Rolle spielen.»

Dann folge der Übergang in den vermeintlich einfacheren Teil, wobei Sanjski par Extension (9a) die echte Crux der Rotpunktbegehung darstelle.

Rund 19 Sessions benötigte Stefano Carnati bis zur zweiten Begehung von Vicious Circle (9a+/b). Bild: @umberto.cristofolini
Rund 19 Sessions benötigte Stefano Carnati bis zur zweiten Begehung von Vicious Circle (9a+/b). Bild: @umberto.cristofolini

Gefangen in der Projektierungsschleife

Die insgesamt 40 Züge des Kraftausdauer-Monsters haben es laut Stefano Carnati in sich. Ein Griffausbruch am allerersten Griff habe die Intro-Sequenz zusätzlich verschärft.

Im ersten Teil der Route konnte der Italiener auf seine Boulder-Skills zurückgreifen, die er in den vergangenen Jahren aufgebaut hatte.

Aber diese Hardcore-Routen erfordern eine ganz andere Art von Fitness.

Stefano Carnati

Zum x-ten Mal in seiner Kletterkarriere sei er in der Projektierungsschleife gelandet – dem typischen Prozess aus Fortschritten, Rückschlägen, Druck und Unentschlossenheit. Insgesamt benötigte der 25-Jährige drei Sessions für den zweiten Teil der Route, Sanjki par Extension, sowie weitere 10 bis 12 für Vicious Circle.

Letzten Samstag habe ich den Schlüssel gefunden, um diese Endlosschlaufe zu durchbrechen.

Stefano Carnati

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Credits: Titelbild Stefano Staffetta

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