Janja Garnbret meldete sich in Innsbruck ins Wettkampfgeschehen zurรผck und sicherte sich mit ihrem Sieg die 33. Goldmedaille ihrer Weltcup-Karriere. Colin Duffy schrieb Klettergeschichte: Der Amerikaner gewann als erster Athlet beim selben Event sowohl den Boulder-, als auch den Lead-Weltcup.
Wettkampf-รberfliegerin Janja Garnbret hatte die Boulder-Saison abgesehen vom Weltcup-Auftakt in Meiringen ausgelassen, um sich ganz auf das Lead-Training zu konzentrieren. Eine Strategie, die aufzugehen schien: In Innsbruck kehrte die Olympiasiegerin in den Wettkampfzirkus zurรผck und kletterte im Lead-Finale der Frauen sogleich zuoberst aufs Podium.
33. Gold fรผr Janja Garnbret
Mit einer Punktzahl von 39+ sicherte sich Garnbret die 33. Weltcup-Goldmedaille ihrer bisher glanzvollen Karriere. Der Sieg beim IFSC World Cup ins Innsbruck ist das 19. Weltcup-Gold, das die Slowenin allein im Lead gewonnen hat.
ยซEs ist schรถn, zurรผck zu sein. Es war eine gute Entscheidung, die Boulder-Wettkรคmpfe auszulassen, so konnte ich erfrischt und mit frischem Geist zurรผckkommen. Ich werde nicht lรผgen, ich war nervรถs, weil ich schon so lange keinen Wettkampf mehr gemacht habe, aber ich habe das ganze Wochenende genossen und es fรผhlt sich einfach gut an, wieder zurรผck zu seinยป, sagte Garnbret, nachdem sie ihrer Sammlung eine weitere Goldmedaille hinzugefรผgt hatte.
Silber fรผr Chaehyun Seo, Bronze fรผr Brooke Raboutou
Die Olympiateilnehmerin und amtierende Lead-Weltmeisterin Chaehyun Seo aus Sรผdkorea erzielte im ersten Lead-Finale der Saison 27+ und holte sich damit die Silbermedaille. Seo, die 2019 ihr Debรผt im Weltcup gab, stand bisher insgesamt acht Mal auf dem Podium, wobei der heutige Abend ihren neunten Weltcup-Medaillengewinn markiert.
Bei den Frauen komplettierte die Olympionikin Brooke Raboutou aus den USA das Podium auf Platz drei. Die Amerikanerin schloss ebenfalls mit einer Punktzahl von 27+ ab, wurde aber Dritte, weil sie mehr Zeit als die Koreanerin benรถtigte. Der Gewinn der Bronzemedaille ist die achte Weltcup-Medaille, die Raboutou bisher errungen hat.
Die italienische Olympiateilnehmerin Laura Rogora wurde ebenfalls mit 27+ Vierte. Die Japanerin Natsuki Tanii wurde mit 25+ Fรผnfte. Boulder-Gesamtweltcup-Siegerin Natalia Grossman belegte mit 22 Punkten den sechsten Platz. Die Slowenin Vita Lukan wurde mit 16 Punkten Siebte, wรคhrend die รถsterreichische Olympionikin Jessica Pilz nach einem enttรคuschenden frรผhen Ausrutscher mit 8+ Achte wurde.
Colin Duffy schreibt mit Doppelsieg Klettergeschichte
Frisch vom Podium des Boulder-Weltcups in Innsbruck Anfang dieser Woche schrieb der amerikanische Olympionike Colin Duffy am Sonntagabend Sportklettergeschichte, indem er als erster mรคnnlicher Athlet beim selben IFSC-Wettbewerb die Kategorien Boulder und Lead gewann.
Bis heute Abend war dies nur einer weiblichen Athletin gelungen – Janja Garnbret beim Weltcup in Innsbruck im vergangenen Jahr. Fรผr Colin Duffy ist dies bereits die dritte Weltcup-Medaille und die zweite in dieser Woche.
ยซVor dem Wettkampf war ich mir nicht sicher, wie es beim Bouldern laufen wรผrde, und zu Beginn der Lead-Saison weiss man nie, wie fit die anderen sind, aber ich habe mich gefreut, hier in Innsbruck zu starten. Ich liebe diesen Austragungsort und die Dinge sind hier einfach magisch fรผr mich gelaufenยป, sagte Duffy nach seinem Sieg.
Auf die Frage, ob er im heutigen Finale die Auswirkungen des Boulderns gespรผrt habe, fรผgte er hinzu: ยซIch war sowohl kรถrperlich als auch geistig ziemlich mรผde. Es fรผr den Geist sehr anstrengend, so viele Runden harter Wettkรคmpfe durchzustehen, aber sobald ich die Bรผhne fรผr das Lead-Finale betrat, war ich wieder voll in meinem Element. Ich war einfach glรผcklich, klettern zu kรถnnen. Ich wusste, dass der Doppelsieg mรถglich war, aber am Ende des Tages wollte ich einfach nur mein Potenzial ausschรถpfen.ยป
Neun Athleten im Finale
Der Japaner Ao Yurikusa beendete den Wettkampf mit einem Ergebnis von 37+ auf dem zweiten Platz. In seinem zweiten Weltcup-Finale รผberhaupt holte sich Yurikusa die erste Weltcup-Medaille seiner Karriere.
Ebenfalls zum ersten Mal auf dem Podium stand Jesse Grupper aus den USA, der das Finale mit der gleichen Punktzahl wie Yurikusa beendete. Da er jedoch mehr Zeit als der Japaner benรถtigte, landete Grupper auf dem dritten Platz.
Vierter wurde der Slowene Luka Potocar mit 37 Punkten. Der รถsterreichische Olympiateilnehmer Jakob Schubert und der Japaner Satone Yoshida belegten mit der gleichen Punktzahl von 36+ die Plรคtze fรผnf und sechs. Fรผr das Endergebnis von Schubert und Yoshida war wiederum die Zeit ausschlaggebend.
Der Deutsche Yannick Flohรฉ belegte mit 31 Punkten den siebten Platz, der deutsche Olympiateilnehmer Alexander Megos mit 28+ den achten Platz und der Japaner Taisei Homma mit 21+ den neunten Platz. Im Finale der Mรคnner traten neun statt acht Athleten an, da sowohl in der Qualifikation als auch im Halbfinale Punktgleichheit herrschte.
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Credits: Titelbild Jan Virt/IFSC