Adam Ondra gehen die schwierigen Routen aus

Nach den Olympischen Sommerspielen hat sich Adam Ondra wie viele andere Olympia-Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Auszeit gegönnt. Doch das bedeutete keineswegs, dass er nicht kletterte. Ganz im Gegenteil war er äusserst aktiv, nämlich mit dem Eröffnen neuer Routen.

Die Olympischen Sommerspiele haben von den teilnehmenden Athletinnen und Athleten alles abverlangt. Aufgrund der Corona bedingten Verschiebung der Wettkämpfe um ein Jahr, mussten sich die qualifizierten Athletinnen und Athleten ein weiteres Jahr voll und ganz auf die Vorbereitungstrainings konzentrieren – und damit aufs Klettern am Plastik. Am Fels waren die meisten nur selten.

„Nach den Sommerspielen war ich sehr erschöpft und hatte keinen Bock, hart zu trainieren. Doch ich war super motiviert am Fels zu klettern – und neue Routen zu eröffnen.“

Adam Ondra

Nach seiner Rückkehr aus Tokio verbrachte Adam Ondra mehrere Monate mehrheitlich zu Hause in Brünn, Tschechien. Doch er war mit einem Problem konfrontiert. Die schwierigen Routen in den Klettergebieten um Brünn, mehrheitlich im Mährischen Karst, hatte er alle schon gepunktet. Hinzu kommt, dass in den populären Sektoren und Gebieten kaum mehr Platz vorhanden ist, um neue Routen zu eröffnen.

Byci Skala als Spielplatz entdeckt

Eine Ausnahme bildete das Klettergebiet Byci Skala (Bull’s Rock), in dem es genügend Platz für neue schwierige Touren hatte. Einziger Haken an diesem Gebiet: Während mehreren Monaten ist das Klettern verboten, nämlich während der Brutzeit von Vögeln.

„Ich weiss echt nicht, warum ich das Gebiet nie auf dem Radar hatte. Klar, es ist etwas demotivierend, dass die Klettersaison so kurz ist.“

Adam Ondra

Hinzu kommt, dass der Fels bei Byci Skala nicht besonders solide ist. Doch all das hat die Motivation von Adam Ondra nicht merklich geschmälert. Immer und immer wieder fuhr er ins Gebiet, bohrte neue Routen, versuchte langjährige offene Projekte und eröffnete eine 9a, die zu Beginn unkletterbar erschien. Dank Kneepads und abgefahrener 3D-Kletterei entschlüsselte Ondra sämtliche Sequenzen und eröffnete Protivnik (9a).

Gemäss Ondra gibt es mindestens fünf weitere potenzielle Linien im Gebiet, die er bis anhin ebenfalls als unkletterbar taxierte. Doch dieses Jahr schaute er sich auch diese Linien etwas genauer an und realisierte, dass auch sie geklettert werden können.

„Die Routen sind alle auch kletterbar, aber sie sind sehr schwierig. Ich muss wohl wieder mit dem Trainieren beginnen, um diese Linien punkten zu können.“

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Credits: Titelbild Petr Piechowicz, Inhalte AO Production s.r.o.

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