Er hat selbst nicht mehr daran geglaubt. Adam Ondra beging gestern, kurz vor Ende seines Kanada-Trips, eine von Josh Muller eingerichtete und bisher noch nicht begangene Route. Als Name wählte der 25-jährige Tscheche Disbelief und schlug 9b als Schwierigkeit vor.
„It was a crazy day. I almost wanted to give up. No light in the end of the tunnel, despite the fact I stuck the move 10 days ago once, only to fall off 2 moves higher“, beschreibt Adam Ondra den gestrigen Klettertag im kanadischen Acephale. „When I got to the crux move (which is actually a foot move) totally fresh, I would slip off for like 15th time. On my 3rd try of the day, I somehow did not slip and did not fall. I cannot think many other routes where I climbed so close to my limit“ fährt er fort. Die Route tauft Adam Ondra, ganz im Zeichen des Kletterprozesses, Disbelief. Als Schwierigkeitsgrad gibt Adam 9b an, meint aber, die Schwierigkeit liege im oberen Bereich: „I think it is pretty high-end 9b, but I do not have the courage to call it 9b+.“ Es ist somit nach Fight Club die zweite 9b Kanadas. Die Route Fight Club wurde im Sommer 2016 vom deutschen Profikletterer Alexander Megos erstbegangen (Video auf LACRUX).

Schwierigkeits-Check mit Adam Ondra
Bekannterweise führt Adam die Rangliste der Kletterer an, die mehrere Routen im oberen neunten Grad kletterten. Bisher beging Adam eine 9c (Silence), drei 9b+ und 19 9b-Routen. 13 der vorher genannten 9b-Routen hat Adam Ondra erstbegangen. Auf den Rängen zwei, drei und vier folgen Chris Sharma (acht 9b-Routen), Alexander Megos, Jakob Schubert und Dani Andrada mit je drei 9b-Routen.
Video über Adam Ondra’s Kanada-Trip
Während seiner Kanada-Reise besuchte Adam die Sportklettergebiete Acephale und Planet X. Nachdem er an seinem ersten Tag mit trockener und spiegelglatter Haut zu kämpfen hatte, machte er kurzen Prozess. Er schnitt die Hornhaut von seinen Fingerspitzen und entfernte die letzten Hornhautstücke mit Schleifpapier, bevor er wieder zurück an den Fels ging.
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Credits: Bild Petr Pavlicek