Vom 17. – 19. Oktober waren wir beim Rock Master in Arco mit dabei – einem eher freundschaftlichen Wettkampf mit reichlich Geschichte, der die Off-Season der Teilnehmenden Athelt:innen einleitet. Die Pionieredition 1987 am natürlichen Felsen setzte den Grundstein für ein Kletterfestival, das heute die Augen der gesamten Kletterszene auf sich zieht.
Was ist der Rock Master?
Während dem drei-tägigen Event wurde dazu eingeladen den »Vertical Thrill« zu feiern. Seit 38 Jahren kürt der adrenalingeladene, international gefeierte Rock Master jährlich seine Sieger:innen im unverzichtbaren Lead-Duell und im K.O.-Bouldern. Spannung und Nervenkitzel – garantiert!
Das Stadium unter dem Castello di Arco befindet sich direkt vor den Felswänden an welchen das geschichtsträchtigen Event zum ersten Mal ausgetragen worden ist. Die erste Gewinnerin des Formats war niemand anders als die Legende Lynn Hill, die sich den Titel damals gleich vier Mal in folge sicherte. Neben ihr stand 1987 auch der deutsche Stefan Glowacz auf der Tribüne und wurde zum ersten Rock Master gekürt.Â

Raboutou sichert sich den Sieg im LeadÂ
Im Lead haben sich dieses Jahr Brooke Raboutou und Adam Ondra under lautstarkem Beifall an die Spitze geklettert und ihre jeweiligen Duelle für sich entschieden.
Für angehaltenen Atem sorgte jedoch schon die Quali-Runde der Damen: Im Rennen gegen die italienische Laura Rogora wurde die zweifache Olympiasiegerin Janja Garnbret wegen eines Fehlstarts aus dem Rennen genommen, weshalb sie direkt im Viertelfinale gegen die Amerikanerin Raboutou antreten musste. Deshalb schied die dreifache Gewinnerin des Rock Master Titels unerwartet früh aus dem Duell aus.Â

Brooke Raboutou setzte sich danach gegen die deutsche Meisterin Anna Maria Apel und – im Kopf an Kopf rennen – gegen die Titelverteidigerin Jessica Pilz durch.
Ein bedeutender Sieg für die 24-jährige, die als Tochter von gleich zwei Rock Master Sieger:innen Gold nach hause holte. 31 Jahre zuvor gewann ihre Mutter Robyn Erbesfield das Duell und stolze 36 Jahre zuvor stand ihr Vater Didier Raboutou gemeinsam mit Lynn Hill auf dem Podium.Â

Alle Ergebnisse im Lead
- Adam Ondra (CZE)
- Filip Schenk (ITA)
- William Bosi (GBR)
- Yannick Flohé (GER)
- Hannes Van Duysen (BEL)
- Stefan Scherz (AUT)
- Stefano Ghisolfi (ITA)
- Giovanni Placci (ITA)
- Brooke Raboutou (USA)
- Jessica Pilz (AUT)
- Anna Maria Apel (GER)
- Laura Rogora (ITA)
- Janja Garnbret (SLO)
- Mei Kotake (JPN)
- Mattea Pötzi (AUT)
- Heloise Doumont (BEL)
Achtes Mal Rockmaster Gold für Adam Ondra
Bei den Herren gewann Adam Ondra im Halbfinale gegen den Schotten Will Bosi, während Filip Schenk das Rennen gegen Yannick Flohé für sich entschied. Im Small Final um den dritten Platz lieferten sich Flohé und Bosi ein knappes Kopf an Kopf rennen bis ins Dach, wo Bosi nach vorn zog und das Duell für sich entschied. Auch Schenk und Ondra machten es nicht eindeutig wer sich den Titel sichern würde – immer wieder zogen sie aneinander vorbei und sorgten mit nur zwei Sekunden Abstand auf der Uhr für ein atemberaubendes Finale bei den Herren.

Yannick Flohé verteidigt seinen Titel im K.O. Bouldern
Das Boulder Duell der Damen dominierte in diesem Jahr die Slowenin Janja Garnbret – wieder einmal zeigte sie ganz deutlich wieso sie so oft als G.O.A.T (greatest of all time) bezeichnet wird und holte sich jeden einzelnen Boulder im Flash-Go ab.
Den zweiten Platz machten Anna Maria Apel und Brooke Raboutou unter sich aus.Â

Yannick Flohé stellte noch einmal unter Beweis, dass sein Flash von Foundation’s Edge (8C) kein Zufall war. Er verteidigte seinen Rock Master Titel im Bouldern gegen das starke Feld und legte im Final Boulder nochmal einen ansehnlichen Flash an den Tag.
Mit ihm auf der Tribüne der Belgier Hannes van Duysen, der das Publikum in Aufregung versetzte indem er den M3 Slab Boulder als einziger in seinem letzten Versuch toppen konnte und der italienische Meister Filip Schenk, der sich somit auf beide Duell Tribünen gekämpft hat.
Will Bosi schied zwar schon mit dem ersten Boulder aus, sorgte aber für ordentlich Stimmung, indem er das Publikum scheinbar immer wieder fragte wo die Crimps an dem Boulder mit einem fiesem Dual-Texture Tritt als Start seien.
Alle Ergebnisse im Boulder K.O.
- Yannick Flohé (GER)
- Hannes Van Duysen (BEL)
- Filip Schenk (ITA)
- Stefan Scherz (AUT)
- Adam Ondra (CZE)
- Stefano Ghisolfi (ITA)
- Giovanni Placci (ITA)
- William Bosi (GBR)
- Janja Garnbret (SLO)
- Brooke Raboutou (USA)
- Anna Maria Apel (GER)
- Jessica Pilz (AUT)
- Laura Rogora (ITA)
- Heloise Doumont (BEL)
- Mei Kotake (JPN)
- Mattea Pötzi (AUT)
Weitere Events im neuen »Climbing Village«
Im neu errichteten Climbing Village, dem Expo-Bereich der Veranstaltung, wurden groß und klein fündig, wenn es um Highlights und Innovationen aus der Szene geht. Griffe, Seile, Gurte, Karabiner, Kletterschuhe, Klamotten, Chalk oder Kletterführer. Ein Kletterbereich für die kleinsten Athlet:innen der Vertikale, sowie Skateboard und Slackline Workshops hielten für jeden den richtigen Thrill bereit, bis die Duelle los gingen.
Auf der Bühne sorgen die Moderatoren der Veranstaltung fleißig für einige Lacher und führten die Besuchenden durch diverse Vorträge und Challenges der Ausstellenden.
Eine weitere Premiere, neben dem frisch errichteten Climbing Village, war der FASI Chronos Clash, der Speed Wettkampf für die italienische Jugend in den Kategorien U17 und U19. Beim Fun Bloc am Sonntag, während die Duelle noch immer heiß diskutiert wurden, konnten Sportkletter-Fans sich an den Wettkampfwänden messen und bei guter Stimmung gegeneinander antreten – genau wie die Profis am Abend zuvor.Â
Ein glungenes Event mit mächtig Nervenkitzel, guter Laune und toller Kletter-Atmosphäre.






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Credits: Titelbild Lacrux

