Ende August gelingt Lara Neumeier die Rotpunktbegehung der schwierigen Mehrseillängenroute Headless Children (8b, 260m) an der Schijenfluh im Rätikon. Die Deutsche ist nach Nina Caprez und Babsi Zangerl vermutlich erst die dritte Kletterin, der dies gelingt.
Headless Children an der Schijenfluh im Rätikon ist mit ihren 260 Klettermetern bis zum Schwierigkeitsgrad 8b und dem berühmt-berüchtigten Mantle in der siebten und härtesten Seillänge eine echte Herausforderung. Vor kurzem hat sich Lara Neumeier der schwierigen Mehrseillängenroute angenommen und an ihrem ersten Durchstiegsversuch am Tag 5 die sturzfreie Rotpunktbegehung geschafft.
Mantle als Knackpunkt
Die Idee, Headless Children zu versuchen, habe sie schon lange im Kopf gehabt, erzählt Lara Neumeier. Ende Juli sei sie dann endlich zur Schijenfluh hochgegangen, um die ersten vier Seillängen gemeinsam mit ihrer engen Freundin Nadine Wallner auszuchecken. «Obwohl wir an unserem ersten Tag nicht sehr weit gekommen sind, waren wir motiviert, bald wiederzukommen.»
Das Tat das Duo dann auch Mitte August. Diesmal lag der Fokus auf den oberen Seillängen bis zur Crux. Während dieser beiden Tage habe sie alle Bewegungen abgesehen vom berühmten Mantle in der 8b-Seillänge machen können.
«Nachdem wir uns Kilian’s Video und Babsi Zangerl’s Fotos angeschaut hatten, sind wir Ende August mit besserer Beta zurückgekehrt und haben es erneut versucht.» Als der Mantle dann funktioniert habe, sei für sie klar gewesen, dass sie bereit für einen Durchstiegsversuch war, erzählt Lara Neumeier.
«Zwei Tage später war einer dieser Tage, den sich vermutlich alle Mehrseillängen-Kletterinnen wünschen: Mit der vollen Unterstützung von Nadine konnte ich alle Seillängen im ersten Versuch im Vorstieg durchsteigen.
Headless Children: Testpiece aus den 90ern
Die Route Headless Children wurde in den Jahren 1997-1999 von Marco Müller, Koni Mathis, Rüdisser Bruno eingerichtet und von Mark Amann erstmals rotpunkt geklettert. Danach hörte man lange Zeit nichts mehr von den neun Seillängen an der Schijenfluh.
Erst im Jahr 2016, als der Österreicher Kilian Fischhuber die Tour erstmals wiederholte, wurde wieder über die Route gesprochen. «Ein Freund hat mir Fotos gezeigt und ich wollte sofort alles über die Route wissen. Zu diesem Zeitpunkt hab ich jedoch noch nicht daran gedacht, es zu versuchen. Das ist erst ein paar Tage später gekommen», erzählt Kilian Fischhuber.
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Credits: Titelbild Nadine Wallner