Simon Wahli bei Absturz schwer verletzt

Roger Schäli und Simon Wahli reisten für knapp sieben Wochen ins Big-Wall-Paradies Yosemite Valley. Ziel der beiden war es, sich für einen bevorstehenden Patagonien-Trip vorzubereiten. Was vielversprechend begann, hatte am 13. November 2017 ein jähes Ende: Simon Wahli stürzte in der Route Freerider im Vorstieg 20 Meter auf ein Felsband und verletzte sich schwer.

Yosemite ist das Big-Wall-Gebiet schlechthin, das fast jeder Kletterer und jede Kletterin einmal im Leben besuchen will. Für Roger Schäli und Simon Wahli ging es um mehr: Sie wollten so viele Routen wie möglich klettern, um sich auf einen bevorstehenden Patagonien-Trip vorzubereiten. Ihr Ziel war die Fitz Roy Traverse.

Zahlreiche lange Tagestouren geklettert

Während des Aufenthaltes im kalifornischen Gebiet kletterten die beiden Routen wie Lurking fear und die Triple Direct am El Cap, die Regular Route am Halfdome oder Rostrum mit dem Alien Roof. Roger und Simon konzentrierten sich auf Tagestouren, da die Tage im Herbst bekanntlicherweise eher kurz ausfallen. Am 13. November nahm das Duo die Route Freerider in Angriff und kam zügig vorwärts, bis es zum Absturz von Simon Wahli kam.

20-Meter-Sturz auf Felsband

„Simon kletterte im Vorstieg, noch ohne Zwischensicherung. Dann plötzlich rutschte ihm der Fuss weg und er stürzte 20 Meter tief auf ein Felsband“, erklärt Roger Schäli am Telefon. Die folgenden Szenen waren dramatisch. Roger kontaktierte die Notrufzentrale. Mangelnder Empfang und entsprechend schlecht Akustik erschwerten Roger die Kommunikation. Daraufhin kontaktierte Roger die Kletterer Hazel Findlay und John Baker im Camp 4 und rief Alex Honnold an. Irgendwann meldete sich dann ein Ranger bei Roger und sagte ihm, es stünden in dieser Jahreszeit keine Helikopter zur Verfügung. „Während ich verzweifelt versuchte die Rettung zu organisieren, litt Simon unter starken Schmerzen. Das war für mich sehr belastend“, so Roger gegenüber LACRUX. Insgesamt dauerte es dreieinhalb Stunden, bis doch noch ein Helikopter mit Rettungsmannschaft bei Roger und Simon ankam.

Chaotische Zustände im Krankenhaus

Im Spital angekommen entdeckten die Ärzte bei den ersten Röntgenaufnahmen keine Rückenverletzungen. „Nach der ersten Konsultation warteten wir ganze 24 Stunden, bis wir einen Bescheid bekamen. Das war krass“, sagt Roger deutlich irritiert über die Betreuung im örtlichen Krankenhaus. Eine erneute Untersuchung führte dann zu einer Operation, wobei Simon’s Rücken fixiert und versteift wurde. Zurück in der Schweiz musste Simon erneut operiert werden. „Wenn alles rund läuft, sollte sich Simon relativ gut vom Unfall erholen. Klar ist, dass drei Wirbel versteift bleiben“, führt Roger aus. Wir wünschen Simon gute Genesung und viel Kraft!

Credits: Titelbild Roger Schäli

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