Nach dem Boulderfinale waren Brooke Raboutou und Janja Garnbret lediglich 0.4 Punkte auseinander und mit rund 24 Punkten den übrigen Finalistinnen voraus. Dank besserer Performance im Leadklettern gewinnt Garnbret Gold und Raboutou Silber. Die Österreicherin Jessica Pilz wird Dritte.
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Das Final der Damen ging mit einem klassischen Run and Rump los und blieb auch im weiteren Verlauf des Boulders äusserst dynamisch und explosiv. Diesen Bouldern als erstes meistern – und das noch flash – konnte Erin McNeice. Die Australierin Oceania Mackenzie doppelte dann gleich nach, ebenfalls mit einer Flash-Begehung. Der Stimmungspegel schlug weiter aus, als die Französin Oriane Bertone in den Boulder einstieg. Das Stadium ultimativ zum Kochen brachte sie dann mit der dritten Flash-Begehung des Boulders 1.
Als nächstes auf den Matten waren die zwei Asiatinnen Chaehyun Seo (Boulder 2) und Ai Mori (Boulder 1). Doch beiden bleibt ein Top verwehrt. Besser lief es McNeice im zweiten Boulder, den sie mühelos und doch vorsichtig hochtanzte. Jessica Pilz war gleichzeitig in Boulder 1 und legte beinahe mit einem weiteren Flash nach, flog dann aber mit zu viel Schwung am Top-Griff vorbei. Im zweiten Anlauf holte sie sich dann das Top!
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Ein grosser Jubelsturm ging durchs Publikum, als die Goldmedaillengewinnerin von Tokio auf die Matten trat. Lange hatte das Publikum jedoch nicht Zeit zum Jubeln, denn rund 40 Sekunden später kam Janja Garnbret am Top an, Flash!
Viele Tops, viele Flashes. Das war das zwischenzeitliche Fazit und damit drängte sich die Frage auf, ob die Boulder zu einfach geschraubt waren.
Als Mori (Boulder 2) und Seo (Boulder 3) zum zweiten Mal zusammen auf den Matten standen, lief es auch nicht besser. Seo fehlt die richtige Beta oder Kraft, um bei Boulder drei zur höheren Zone zu gelangen. Ai Mori ihrerseits schafft es zur Zone zwei, doch weiter dann nicht mehr.
Für McNeice standen die Zeichen auf «Top», zumindest wenn man ihre Zwischenbilanz anschaute. Doch McNeice bekundet bei Boulder 3 Mühe, nach dem ersten Zug nach links das Momentum abzufangen und die rechte Hand ebenfalls an den Griff zu kriegen. Besser lief es Raboutou, die zeitgleich mit Boulder Nummer 2 beschäftigt ware und diesen im dritten Versuch toppte.
Boulder drei konnte lange keine Athletin knacken. Daran konnte auch Oriane Bertone nichts ändern, die als nächstes unter dem Boulder stand und auf den Support des Heimpublikums zählen konnte.
Auch Janja Garnbret zeigte Schwächen
Ein «Ooohh» ging durch das Publikum, als Janja Garnbret in Boulder zwei fällt. Ja, das gibt’s offenbar, dass sie einen Boulder nicht flasht am heutigen Tag. Das liess Garnbret aber nicht lange auf sich sitzen und holte sich den Top-Griff im nächsten Versuch – mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
Endlich sah es in Boulder 3 etwas vielversprechender aus. Ai Mori wurstelte sich zwischen die beiden Volumen nach dem kräftigen ersten Zug, zog dann in gewohnt statischer Manier zur oberen Zone, kletterte auch die nachfolgenden Züge kontrolliert. Das Publikum stand auf und jubelt aus voller Kehle, bis Ai Mori den Top-Griff kontrolliert mit zwei Händen hielt. Was für ein Spektakel.
Da stellten sich viele die Frage, ob auch Raboutou, Pilz und Garnbret diesen Boulder toppen werden? Raboutou stieg als nächste ein. Und der Bann des Boulders 3 schien durchbrochen zu sein, sie toppte den B3 bereits im zweiten Versuch.
Die bis anhin erfolgsverwöhnte Jessica Pilz musste sich in Boulder 3 mit der unteren Zone begnügen. Damit fällt sich im Vergleich zu Raboutou und Garnbret deutlich zurück.
Als Brooke Raboutou beim letzten Boulder nach vier erfolglosen Versuchen zur oberen Zone zu klettern fiel, forderte sie das Publikum auf, sie anzufeuern. Und das schien zu wirken. Raboutou hielt den zweiten weissen Griff und sicherte sich damit die obere Zone, das Top leider nicht.
Als nächstes ging Jessica Pilz den vierten Boulder an. Sie hätte den Boulder toppen müssen, um den Spiess im Duell mit Raboutou wieder umzudrehen. Zu dem Zeitpunkt war sie nämlich auf Rang 6. Leider gelingt ihr das nicht, was den Punkterückstand auf Raboutou hoch bleiben liess.
Jetzt war die Goldmedaillen-Siegerin von Tokio an der Reihe. Nach zwei Anläufen für den Sprung nach links fasste sich Garnbret an den linken, scheinbar schmerzenden Mittelfinger. Nach einer kurzen Pause ging sie trotzdem wieder ran, schaffte den Sprung nach links wieder nicht und wurde langsam ungeduldig. Sie setzte nochmals an und kletterte bis zur oberen Zone, wartete und sprang rechst rüber zum Topgriff. Dort fiel sie aber runter und prallte seitlich auf den Rücken, zum Glück ohne sich zu verletzen. Das Top schaffte sie aber nicht mehr..
Das Fazit nach dem Bouldefinal war einfach zu machen: Boulder 1 und 2 waren klar zu einfach geschraubt. Sechst von acht Athletinnen toppten den Boulder, drei davon flash. Die Spreu von den Weizen wurden dann aber doch noch getrennt in den Bouldern 3 und 4.
Garnbret und Raboutou gingen mit einem soliden Punktevorsprung von circa 24 Punkten in die Leadfinalrunde. Die Plätze 3-6, darunter auch Jessica Pilz, lagen alle ziemlich genau gleich auf und und mussten sich ein Rennen um die Punkte in der Leadroute liefern.
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Garnbret und Raboutou starten mit grossem Vorsprung ins Leadfinal
Es war also vor dem Start des Leadfinals für Alle ausser Raboutou und Garnbret klar, dass sie sehr, sehr weit nach oben klettern müssen, um Chancen auf eine Medaille zu haben. Insbesondere für Pilz und Mori, beides Leadspezialistinnen gab es nur ein Ziel: Top!
Und es kam wie es kommen sollte. Bertone, Mackenzie und McNeice kletterten punktemässig nicht so gut. Ai Mori kletterte souverän und wie gewohnt sehr statisch. Den Zug nach links bei den weissen Volumen beispielsweise, den bisher alle dynamisch machten, zog Mori statisch durch und nicht nur das, sie kletterte in statischer Manier weiter bis unter das Top. Sie haderte kurz, weil der Zug statisch nicht zu klappen schien und sprang dann los – doch das Top hält sie leider nicht. Auf alle Fälle hat sie die Chancen gesteigert, vielleicht doch noch eine Medaille zu ergattern.
Für Raboutou war jetzt schon klar, dass sie eine Medaille hat, wenn sie die Nerven mehr oder weniger unter Kontrolle hat. Ein Griff am Ende der weissen Volumen-Passage wurde auf den Bildschirmen im Stadion markiert. Den musste Raboutou halten, um sich auf den ersten Zwischenrang zu katapultieren – und sie tat es. Die Medaille hatte sie also auf sicher, doch welche? Darüber entschieden Garnbret und Pilz.
Nun war Pilz an der Reihe. Es zeichnete sich ab, dass Pilz mit grosser Wahrscheinlichkeit Mori punktemässig überklettern wird. Sie musste bis zur Stelle 76 kommen, was Pilz zuzumuten, aber kein Kinderspiel war. Doch die Paradedisziplin von Pilz ist Lead und das demonstrierte sie in Paris auch. Sie kletterte bis 88, kurz vor dem Top. Damit hat auch Pilz die Medaille auf sicher. Es war nun an Garnbret, zu entscheiden, ob Pilz mit Silber oder Bronze nach Hause geht.
Garnbret kletterte entschlossen, schnell und ohne Fehler. Auch die Verletzung am Finger aus der Boulderrunde schien sie nicht zu hemmen. Sie überkletterte zwar den Highpoint von Raboutou, aber nicht so weit die Pilz und Mori. Doch dank der hohen Punktezahl aus der Boulderrunde verdiente sich Garnbret einmal mehr Olympia-Gold.
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