Was im Vorfeld der diesjährigen Austragung bereits Thema war, ist nun definitiv: der IFSC Boulder-Weltcup in Meiringen vom April 2022 war der Letzte in dieser Form. Das sind die Gründe.
Internationales Kletterspektakel auf höchstem Niveau und eine super Stimmung – wer die weltbesten Athletinnen und Athleten hautnah erleben wollte, war jeweils im April in der Boulderarena in Meiringen an der richtigen Adresse. Seit 2016 organisierte das Haslital Mountain Festival den Weltcup-Saisonauftakt der Sportkletterer und Jahr für Jahr pilgerten mehrere tausend begeisterte Zuschauer ins Berner Oberland. Doch damit ist nun Schluss.
Soll Sportklettern zur urbanen Sportart werden?
«Wir haben noch einmal alle Energie in den Anlass reingesteckt, hatten eine ausverkaufte Halle, glückliche Athleten und eine fantastische Stimmung», sagt OK Präsident Niklaus Kohler. Mit seinen OK-Kollegen wollte Kohler den Sportkletter-Weltcup auch weiterhin in Meiringen durchführen und zum Event-Klassiker ausbauen. Dies allerdings unter der Bedingung einer mehrjährigen, vertraglich abgesicherten Zusammenarbeit mit dem Internationalen Sportkletterverband (IFSC). Dazu war die IFSC leider gemäss Kohler nicht bereit.
Auf Anfrage von Lacrux schreibt die IFSC: «Die Entscheidung wurde zusammen mit dem Schweizer Alpen-Club SAC gefällt, mit dem wir eine langjährige und gute Partnerschaft pflegen. Der SAC war es denn auch, mit dem wir die Verträge abgeschlossen haben.»
Die IFSC sieht Sportklettern primär als urbane Sportart und will Weltcup-Veranstaltungen künftig möglichst in den grossen Städten stattfinden lassen, schreibt der Veranstalter Haslital Mountain Festival in seiner Medienmitteilung. Die Aussage, die IFSC sehe Sportklettern als urbane Sportart, lässt die IFSC in ihrer Antwort gegenüber unserem Magazin nicht stehen. «An der Generalversammlung vom November 2020 wurde der Strategieplan 2020-2028 einstimmig angenommen. Das Dokument, das öffentlich zugänglich ist, spricht nirgends von ‚urban‘.»
Ein bisschen in Richtung Stadt geht es aber doch. In Bezug auf die Absicht, Veranstaltungen zukünftig in grössere Städte zu verlegen, verweist die IFSC auf das Hauptziel Nr. 1 des erwähnten Strategieplans: «Sportkletter-Wettkämpfe sind unser Kerngeschäft. Die IFSC hat sich zum Ziel gesetzt, die Standards für die Durchführung von Weltcups, Weltmeisterschaften und allen zukünftigen IFSC-Veranstaltungen in Bezug auf Wettkampfniveau, Einrichtungen und Veranstaltungsbetrieb im Sinne aller Beteiligten zu erhöhen.»
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Credits: Titelbild Haslital Mountain Festival
So ein Blödsinn…
Die IFSC hat mit dem was das Klettern für die meisten Leute hoffentlich auch heute noch ausmacht auch noch nie was zu tun gehabt.. Schade, aber ist eben auch der Kommerzialisierung geschuldet..
Im Klettersport können wir nun live mitverfolgen, wie eine Sportart sich von einer Randsporterscheinung in Richtung Breitensport bewegt. Sich parallel dazu die Sparte Wettkampfsport etabliert und sich immer mehr spezialisiert undkommerzialisiert. Mit allen dargestellten Diskussionen zu Übertragungsrechten und Austragungsorten. Der Sport, resp. der Wettkampfsport um den es eigentlich gehen sollte, unterstellt sich dem Kommerz.
Wer das beklagt verkennt die Realität. Wer Klettern als olympische Sportart will muss dies akzeptieren.
Wäre es möglich Skirennen komplett indoor abzuhalten, würde es dieser Sportart genau gleich ergehen.