Beim ersten IFSC-Weltcup in Südamerika vergangenes Wochenende meldete sich der Japaner Sorato Anraku in gewohnt starker Form zurück. Bei den Damen stand die französische Bouldermeisterin Naïlé Meignan zum ersten Mal ganz oben auf dem Weltcup-Treppchen.
Der zweite Boulder-Weltcup 2025 endete am Sonntagabend mit dem Finale der Damen und einem – wenn auch nicht völlig – neuen Gesicht auf dem Podium: Naïlé Meignan aus Frankreich gewann bei ihrem ersten Auftritt der Saison im brasilianischen Curitiba ihr erstes Weltcup-Gold vor Oriane Bertone und der Italienerin Camilla Moroni auf den Plätzen zwei und drei. Nur die beiden Französinnen konnten alle vier Finalboulder toppen.

Beim ersten Boulder war ich etwas angespannt, aber danach habe ich mich selbstbewusster gefühlt und konnte die letzten drei Boulder flashen.
Naïlé Meignan
Meignan, die 2024 in Villars Europameisterin im Bouldern wurde, war als Drittplatzierte ins Finale eingezogen. Dabei zeigte sich Japan mit den vier Athletinnen Anon Matsufuji, Futaba Ito, Melody Sekikawa und Mao Nakamura erneut dominant bei der Besetzung der Finalrunde, war jedoch nicht auf dem Podium vertreten. Als Überraschungsgast rutschte die Amerikanerin Nekaia Sanders auf Platz acht in ihr erstes Weltcup-Finale, auf dem sie bis zum Ende der Runde verblieb.
Sorato Anraku zurück in Führung
Japans Superstar Sorato Anraku ließ beim Weltcup in Curitiba nichts anbrennen und gewann in einer soliden Performance die Qualifikation, das Semifinale und das Finale. Der 18-Jährige toppte als einziger alle Boulder im Halbfinale und holte mit drei Tops im Finale seine insgesamt vierte Goldmedaille in einem Weltcup – und seine dritte in dieser Saison nach Keqiao und Wujiang.
Ich denke nicht darüber nach, den gesamten Weltcup nach zu gewinnen, sondern konzentriere mich auf jedes einzelne Event.
Sorato Anraku
Auch bei den Herren war Frankreich auf dem Podium vertreten: Mejdi Schalck landete mit zwei Finaltops auf Platz zwei und holte seine siebte Podiumsplatzierung im Weltcup. Bronze gewann belegte Japans Tomoa Narasaki, der in Curitiba zum 26. Mal auf einem Weltcup-Podium stand.
Mit Narasaki und Anraku, aber auch Yuji Fujiwaki und Sohta Amagasa stellte Team Japan bei den Herren wie bei den Damen 50 Prozent des Finales, in dem seit der neuen Regelung je acht Athletinnen und Athleten starten. Die hinteren Plätze im Herrenfinale belegten Sloweniens Anze Peharc, Frankreichs Paul Jenft und Jan-Luca Posch aus Österreich.
Weltcup-Stimmung mit über 1.000 Zuschauern
Als erster Gastgeber eines IFSC-Weltcups in Südamerika zeigte sich Gastgeberland Brasilien von seiner besten Seite: Rund 1.200 Besucherinnen und Besucher waren beim Event in Curitiba vor Ort und unterstützen lautstark die teilnehmenden Athletinnen und Athleten.
Die nächste Station der Weltcup-Saison 2025 ist in Salt Lake City, wo vom 21. bis 22. Mai der Weltcup im Paraklettern und vom 23. bis 25. Mai ein weiterer Boulderweltcup ausgetragen werden.
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Credits Titelbild: IFSC