Zweiter Weltcup der Saison: In Moskau wird in den Disziplinen Bouldern und Speed um Olympia-Punkte gekämpft

An diesem Wochenende machen nicht nur die Boulderinnen und Boulderer Station in Moskau, sondern auch die „Sprinter des Kletterns“ werden an der Speedwand zeigen, was es heißt, Vollgas zu geben. Die Meldeliste verzeichnet insbesondere beim Speed einen Anstieg der Teilnehmenden: Wer bei den Olympischen Spielen 2020 dabei sein will, muss auch im Speed bestehen. Darum findet man nun auch internationale Top-Boulderer unter den Sportlerinnen und Sportlern, die früher die Speedwand nicht einmal im Vorbeigehen angesehen haben.

Der Aufschrei war groß, als bekannt gegeben wurde, dass Speedklettern Pflichtteil des olympischen Formates ist. Für die meisten Kletterinnen und Kletterer ist ihr Sport Ausdruck der Bewegungskreativität, wie sie sich sowohl beim Bouldern als auch beim Seilklettern ausdrücken lässt. Etwas genormteres hingegen als die Speedwand gibt es nicht: Immer derselbe Griff auf 15 Metern in einem immer gleichen Setting an die Wand geschraubt. Mittlerweile haben sich die künftigen Olympioniken aber damit arrangiert. Und auch wenn zum Beispiel Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main) auf Facebook schreibt, dass er danach nie wieder einen Speed-Griff in den Händen halten wird, arbeitet er trotzdem hart an seinem Geschwindigkeits-Rekord.

Es wird im K.O.-System geklettert, das heißt zwei Kletterer starten gleichzeitig auf zwei identischen Routen. Der Schnellere gewinnt oder qualifiziert sich für die nächste Runde. Wirft man einen Blick auf die Gesamt-Weltcup-Gewinnerinnen und -Gewinner der letzten zwanzig Jahre, so stammen sie allesamt aus östlichen Ländern, wo diese Art des Sports bereits eine lange Tradition hat.

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Der aktuelle Weltrekord liegt bei den Herren bei 5,48 Sekunden, aufgestellt vom Iraner Reza Alipourshenazandifar. Bei den Damen sind es rasante 7,32 Sekunden – von der Französin Anouck Jaubert.

Am Samstag geht’s an die Blöcke

Letztendlich aber ist das Speedklettern eher das Horsd’œuvre vor dem Bouldersport, der sich über Samstag und Sonntag, 13. und 14. April, erstreckt. Sicherlich werden die Gewinner von Meiringen, die Slowenin Janja Garnbret und der Tscheche Adam Ondra, wieder alles tun, um oben auf dem Treppchen zu stehen. Aber man konnte schon in Meiringen beobachten, wie extrem dicht die Athletinnen und Athleten beieinander liegen.

Diese Athleten schicken die Schweiz, Deutschland und Österreich ins Rennen

Der Deutsche Alpenverein reist fast in Maximalbesetzung in die russische Hauptstadt: Vom Olympia-Fokusteam sind alle Athletinnen und Athleten mit im Tourbus: Alma Bestvater, Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln), Jan Hojer, Alex Megos (DAV Erlangen) und Yannick Flohé (DAV Aachen). Zu ihnen gesellen sich Afra Hönig (DAV Landshut), die beim ersten Boulderweltcup dieses Jahres gleich ins Halbfinale kletterte – ebenso wie Alex Megos. Österreich ist in der Disziplin Bouldern mit zwölf Athletinnen und Athleten und beim Speedklettern mit acht Athletinnen und Athleten am Start. Die Schweiz schickt Petra Klingler, Sascha Lehmann, Sofya Yokoyama, Nils Favre, Anne-Sophie Koller, Kevin Heiniger, Benjamin Blaser und Andrea Kümin ins Rennen.

Programm 2. Weltcup Moskau

Freitag, 12.4.2019: Speed

  • 13.00 – 16.00 Uhr: Qualifikation Damen und Herren
  • 18.00 – 19.00 Uhr: Finale Damen und Herren (Livestream)

Samstag, 13.4.2019: Bouldern

  • 7.30 – 12.30 Uhr: Damen Qualifikation
  • 14.00 – 20.00 Uhr: Herren Qualifikation

Sonntag 14.4.2019: Bouldern

  • 10.00 – 12.15 Uhr: Halbfinale Damen und Herren (Livestream)
  • 17.45 – 19.00 Uhr: Finale Damen (Livestream)
  • 19.00 – 20.15 Uhr: Finale Herren (Livestream)

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Credits: Bild und Textpassagen DAV, SAC und ÖAV

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