Es war ein spannendes Wochenende: Am 5. und 6. Juni gingen die Deutschen Meisterschaften Speed und Bouldern über die Bühne. In der Disziplin Speed stellte Franziska Ritter einen neuen deutschen Rekord auf. Beim Bouldern gewannen Yannick Flohé und Afra Hönig den Titel.
In diesem Jahr waren nicht nur die Paarungen in den KO-Runden der Disziplin Speed spannend, sondern auch das Wettergeschehen. Der Blick zum Himmel gehörte für die Verantwortlichen vom Deutschen Alpenverein zum Standard: Immer wieder zogen dunkle Wolken auf und auch ein kurzer Nieselregen sorgte für Unbehagen.
Die Speedwand war im Vonovia Ruhrstadion in Bochum aufgebaut – unter freiem Himmel und dort wo normalerweise der VfL Bochum spielt. Eine ganz besondere Location für so einen Wettbewerb, der als Teil der diesjährigen Ruhr Games in Bochum gastieren durfte. Gleichzeitig wurde die Deutsche Meisterschaft im Zuge des Multisport-Events „Die Finals 2021“ von ARD und ZDF übertragen.
Franziska Ritter stellt mit neuem deutschen Speedrekord
Die große mediale Öffentlichkeit wusste eine Dame besonders gut zu nutzen: Die 18-jährige Franziska Ritter behielt bis zum Schluss die Nerven und unterbot sogar zwei Mal den bisherigen deutschen Rekord. Bei 8,162 Sekunden liegt nun die neue Bestmarke. Wie auch in den letzten beiden Jahren war ihre Kontrahentin im Finale Sandra Hopfensitz vom DAV Augsburg. Doch auch dieses Mal schlug Ritter als Erste oben an. Bronze ging an Julia Koch (DAV Rheinland-Köln).
Bei den Herren gab es eine Wachablösung: Titelverteidiger Sebastian Lucke (DAV Konstanz) kam im Halbfinale nicht an Linus Bader vorbei und landete schließlich auf Platz drei. Silber ging an Thorben Perry Bloem vom DAV Braunschweig.
Podium Damen:
- Franziska Ritter (DAV Wuppertal)
- Sandra Hopfensitz (DAV Augsburg)
- Julia Koch (DAV Rheinland-Köln)
Podium Herren:
- Linus Bader (DAV Augsburg)
- Thorben Perry Bloem (DAV Braunschweig)
- Sebastian Lucke (DAV Konstanz)
Bouldern: Platz eins für Hönig und Flohé
Es versprach eine unglaublich spannende Deutsche Meisterschaft Bouldern zu werden: Insgesamt waren 84 Starterinnen und Starter für den Wettkampf in Bochum gemeldet. Vielleicht lag das große Interesse an der vorangegangen langen Wettkampfpause oder auch an der angekündigten Medienpräsenz: Das Halbfinale wurde in Ausschnitten in der ARD und das Finale im Livestream des ZDF übertragen.
Im Finale der Damen blieb alles offen und das bis ganz zuletzt – genauer gesagt entschied sich alles erst im letzten Boulder. Die bis dato amtierende Deutsche Meisterin Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) setzte sich zwar in den ersten beiden Bouldern mit zwei Flashs früh in Führung, dabei sollte es allerdings nicht lange bleiben.
Am Ende war es Afra Hönig (DAV Landshut), die der Führenden keine Zeit zum Durchatmen ließ: Mit dem dritten Boulder machte sie kurzen Prozess und legte im letzten Boulder mit der Nummer vier dann vor. Meul trennte nur noch die Zone vom Sieg – diese ließ sie allerdings liegen, was sie zu guter Letzt auf Platz zwei beförderte.
Auch Roxana Wienand (DAV Aschaffenburg) hätte das Rennen noch für sich entscheiden können, dafür hätte sie das Top des letzten Boulders in unter zwei Versuchen klettern müssen. Das gelang der jungen Athletin aber nicht und sie landete damit hinter einer überraschend starken Anna Lechner (DAV München Oberland) auf Platz 4.
Yannick Flohé souverän zum Sieg
Beim Herren-Finale gestaltete sich die Lage etwas anders: Yannick Flohé (DAV Aachen) legte einen unglaublich souveränen Lauf vor und flashte die ersten beiden Touren, die außer ihm niemand klettern konnte. Schon nach Boulder Nummer drei stand er als Gewinner fest.
Besonders ärgerlich war das natürlich für den Zweitplatzierten und Olympia-Teilnehmer Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main). Der 29-Jährige überzeugte mit einer starken Form bereits im Halbfinale, die ersten beiden Final-Boulder waren ihm aber nicht auf den Leib geschneidert. Mit seinem Flash in der letzten Route setzte er sich dennoch von Max Kleesattel (DAV Schwäbisch Gmünd) ab – der dasselbe Top nicht erreichte und damit mit der Bronze-Medaille nach Hause ging.
Podium Damen
- Afra Hönig (DAV Landshut)
- Hanna Meul (DAV Rheinland-Köln)
- Anna Lechner (DAV München-Oberland)
Podium Herren
- Yannick Flohé (DAV Aachen)
- Jan Hojer (Frankfurt/Main)
- Max Kleesattel (DAV Schwäbisch Gmünd)
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Bildmaterial: DAV/Vertical Axis, Text DAV